Nürnberg (buc) – Im Seelsorgebereich Nürnberg Südstadt-West ist so manches anders als anderswo. Das hat nicht nur mit der durchwegs großstädtischen Prägung des Gebiets zu tun,
das diese kirchliche Organisationseinheit umfasst: Es reicht vom westlich gelegenen Stadtteil Gebersdorf bis zur Rangierbahnhofsiedlung im Süden kurz vor Nürnberg-Langwasser. Es hat vor allem zu
tun mit einem Denken, das die im Jahr 2019 geschaffenen 35 Seelsorgeeinheiten im Erzbistum eher als abstrakte Größen betrachtet denn als konkrete pastorale Räume.
Die Bistumsgrenze zwischen Bamberg und Eichstätt verläuft mitten durch die Frankenmetropole, der Seelsorgebereich Südstadt-West ist sozusagen Grenzland. Doch diese Grenzen sind fließend: Die
Marterlachsiedlung etwa gehört formal zur Diözese Eichstätt, wird aber seelsorglich von Bamberg betreut – auch wenn in der ehemaligen Kuratie St. Gabriel nur noch selten Gottesdienst gefeiert
wird. Und St. Willibald in der Rangierbahnhofsiedlung, benannt nach dem Eichstätter Bistumsgründer, verrät schon durch seinen Namen die Nähe zum südlichen Nachbarn, zu dem die Eisenbahnersiedlung
einst gehörte.
Leitender Pfarrer Alexander Gießen, Seelsorger in St. Ludwig in Gibitzenhof, betrachtet den Seelsorgebereich als „unsere Organisationseinheit“ – nicht weniger, aber auch nicht mehr. Er wie auch
Stadtdekan Andreas Lurz halten im Übrigen die ehrenamtliche Gremienarbeit für ein Auslaufmodell: In St. Ludwig wie auch in der Pfarrei Verklärung Christi, wo Lurz Pfarrer ist, gibt es schon
keinen Pfarrgemeinderat mehr. Bestenfalls finden sich dort „Arbeitsgemeinschaften“, die sich mit Liturgie oder mit Festen und Feiern befassen, doch selbst diesen Begriff nehmen die Geistlichen
nicht gern in den Mund. Andreas Lurz spricht lieber vom Freiwilligenengagement.
Auch einen Seelsorgebereichsrat gibt es hier streng genommen nicht. Dem Gremium gehören lediglich Vertreter von drei der fünf Pfarreien an, die der Seelsorgebereich umfasst: St. Bonifaz, St.
Wolfgang sowie Heilig Kreuz in Gebersdorf. …
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 21/2023