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Auch das Ende der Konfessionen ist ein Thema

Nürnberg (buc) – Dass beim 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag das „Ende der Konfessionen“ ausgerufen wird oder die Gläubigen gar zu einem gemeinsamen Abendmahl geladen werden, ist eher unwahrscheinlich. Doch immerhin befasst sich beim großen Christentreffen vom 7. bis 11. Juni ein prominent besetztes Podiumsgespräch mit der möglichen Kircheneinheit. Die Ökumene wird auch in Nürnberg ein wichtiges Thema sein – und Katholiken, Orthodoxe und andere Christen sind in vielfältiger Weise beim Kirchentag vertreten.
„Das Programm eines solchen Treffens ist ohne Ökumene nicht denkbar“, sagt der Leiter der Stabstelle Ökumene und interreligiöser Dialog im Erzbistums, Elmar Koziel. Dass es im Programm unter dem Stichwort „Ökumene“ allein 80 Nennungen gebe, sei „an sich schon bemerkenswert“. Das Programm spiegelt nach den Worten des Theologieprofessors aber auch eine gewisse Ernüchterung, was die Verständigung zwischen Protestanten und Katholiken angeht. Die sogenannte multilaterale Ökumene, also die Vielfalt der Konfessionen, wird nach seiner Überzeugung in Nürnberg eine größere Rolle spielen.
Ein „Schicksalsthema der Ökumene“ sei die Frage, wie die nachwachsenden Generationen die Konfessionen weitertrügen, fügt Koziel hinzu. „Das Bewusstsein für die Unterschiede schwindet.“ Wer zum Kirchentag komme, sei „offen für Themen des Glaubens“, so der Ökumenereferent. Dies könne ein „Gegenakzent“ zur öffentlichen Wahrnehmung des Christentums sein.
Hier einige katholische und ökumenische Schlaglichter des bevorstehenden Christentreffens, zu dem rund 100 000 Dauergäste erwartet werden:
• Beim Abend der Begegnung am Mittwoch, 7. Juni, ist die Katholische Stadtkirche mit einem eigenen Stand vertreten. Eine ganze Reihe von Einrichtungen stellt sich im Rahmen des Straßenfests in der zentral gelegenen Peter-Vischer-Straße vor, darunter auch das „Fenster zur Welt“ und die Erwachsenenbildung. Bei der Aktion „Bibelclouds“ können Besucher die Heilige Schrift kennenlernen.
• Am Fronleichnamstag (Donnerstag, 8. Juni) findet zunächst um 9.15 Uhr ein katholischer Gottesdienst auf dem Kornmarkt statt. Die Leitung hat der stellvertretende Stadtdekan Rudolf Batzdorf. Von dort aus ziehen die Gläubigen nach St. Lorenz, wo um 11 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst vorgesehen ist. Die Nürnberger Stadtdekane Jürgen Körnlein und Andreas Lurz werden dabei gemeinsam eine „Rede zur Zeit oder zur Unzeit“ halten.
• Die Ökumene bildet einen wichtigen Programmschwerpunkt des Kirchentags. Das Podiumsgespräch „Ende der Konfessionen oder Konfessionen ohne Ende?“ ist am Freitag, 9. Juni, um 15 Uhr in der Kirche St. Elisabeth vorgesehen. Zu den Gesprächsteilnehmern gehören die Theologinnen Johanna Rahner und Andrea Strübind sowie der Religionssoziologe Detlef Pollack.
• Das „Zentrum Ökumene“ richtet der Kirchentag auf dem Jakobsplatz zwischen St. Jakob und St. Elisabeth ein. Dort errichtet die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) eine „Stadt der Ökumene – pulsierend, lebendig, bunt“. Sie lädt am Donnerstag (13 bis 18 Uhr) sowie am Freitag und Samstag jeweils von 10.30 bis 18 Uhr dazu ein, die Vielfalt der Ökumene zu entdecken. An dem Projekt ist auch der Sachausschuss Ökumene des Bamberger Diözesanrats beteiligt.
• Im katholischen Tagescafé „Fenster zur Stadt“ (Vordere Sterngasse 1) werden am Freitag, 9. Juni (17 und 19.30 Uhr) spannende Kurzfilme aus aller Welt gezeigt. Sie stammen von den Hilfswerken und zeigen die Arbeit von Fairtrade-Kooperativen in Asien und Lateinamerika.
• Viele katholische Pfarrgemeinden und Einrichtungen in Nürnberg und Umgebung laden während des Kirchentags zu Aktionen und Begegnungen ein. In St. Ludwig (Straßburger Str. 10) gibt es Gospel-Workshops, Konzerte und Kabarett, im Caritas-Pirckheimer-Haus (Königstr. 64) wird das „Zentrum Spiritualität“ eingerichtet, im Gemeindezentrum St. Clemens (Cuxhavener Str. 60) gibt es eine Reihe von Gottesdiensten wie das „Feierabendmahl in ökumenischer Gemeinschaft“ am Freitag, 9. Juni (19 bis 20.30 Uhr).

 

Näheres unter www.kirchentag.de