Tirana (bl) – Albanien will in die EU. Dafür muss das Land auch beweisen, dass es Korruption und Drogenhandel in den Griff bekommt. Viele jungen Menschen haben Zweifel und gehen.
Andere kommen zurück und werden aktiv.
Ilirian Prenga steht in der neun Quadratmeter kleinen Werkstatt seines Elternhauses. Er lehnt an einem Tisch, auf dem er Geldbeutel, Taschen und Gürtel fertigt. Obwohl der kleine Holzaschenbecher
voll ist, riecht es nicht nach kaltem Rauch, sondern nach Leder. Der 22-Jährige wohnt in einem kleinen Dorf namens Gjader im Nordwesten Albaniens. Dort hat er sich selbstständig gemacht. Seither
verkauft er handgefertigte Lederwaren. Beigebracht hat er sich das alles selbst, in seinem Kinderzimmer und mit Hilfe von YouTube-Videos.
Hämmer, Lochzangen und Leder-Meißel hängen an den Wänden. Darunter auch Spezialwerkzeug, das er selbst hergestellt hat. Alles andere wäre zu teuer gewesen, erzählt er. Von der örtlichen Caritas –
einer Partnerorganisation des Katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis – hat Prenga knapp 6000 Euro Gründerzuschuss bekommen. Die Hilfe im Rahmen der „Your Job“-Initiative richtet sich gezielt
an junge Menschen, die eben nicht gehen, sondern bleiben wollen. Von der Regierung werden sie kaum unterstützt. Aus krummen Nähten sind binnen zwei Jahren saubere Stiche geworden. Prenga arbeitet
sorgfältig und schnell, spricht wenig. Viele seiner Freunde leben mittlerweile im Ausland.
Auch er war für kurze Zeit in Deutschland und hat dort gearbeitet. Auf die Frage, warum er zurückgekommen ist, antwortet er: „für mein Land“. Ob das die richtige Entscheidung war, wisse er nicht.
„Noch nicht.“ …
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 22/2023