Burg Feuerstein (bp) – „Damit haben wir die 100 000 Euro geknackt“, freut sich Roland Böhm. Der Vorsitzende der Motorradgemeinschaft Jakobus (MGJ) erinnerte daran, dass die bistumsweit aktive
Gemeinschaft seit 2004 Spenden für Menschen in Not sammelt. „Ich wünsche mir, dass das so weiter geht, dass wir weiter helfen können!“ Aktuell überreichte die MGJ im Anschluss an den
Motorradgottesdienst auf dem Feuerstein zu Christi Himmelfahrt 5555 Euro an Till Mayer für ein Hilfsprojekt in Lviv.
Fast 5000 Euro konnten die Biker im vergangen Jahr zusammenbringen, durch Spenden und Kollekten. Aus der Vereinskasse wurde der Betrag auf 5555 Euro aufgestockt. Der vielfach ausgezeichnete
(Foto-)Journalist Till Mayer war persönlich auf den Feuerstein gekommen und berichtete den Gottesdienstbesuchern über das Medicio-Soziales-Zentrum in der westukrainischen Stadt. Eine Anlaufstelle
für vereinsamte, alte Menschen. Menschen, ohne Krankenversicherung. Rentner, die von 65 Euro Medikamente und Lebensunterhalt bestreiten müssen. Die nicht mobil sind. Menschen ohne Angehörige. Das
Zentrum in einer Mietwohnung hat eine Schwesternstation, organisiert Chorstunden und Kaffeerunden und verfügt über eine Waschküche.
Seit 2015 unterstützt Till Mayer zusammen mit dem Roten Kreuz Lichtenfels das ausschließlich aus Spenden finanzierte Projekt – und damit um die 65 Klienten im Monat. Je nachdem für wie viele
Medikamente das feste Budget reicht. Hin und wieder gibt es auch Lebensmittelpakete. Seit Kriegsbeginn in der Ukraine wird die Situation aber immer schwieriger, die Bedürftigen immer mehr. „Es
freut mich, dass die Menschen hier nicht vergessen werden“, sagte Mayer. „Für mich sind die Schwestern Heldinnen“. Jeder habe hier sein Päckchen zu tragen. Auch sie würden Angehörige im Krieg
verlieren.
Jahresprojekt 2023
Vor der Kollekte der Christi-Himmelfahrt-Feier bekam Marlene Groh Gelegenheit, das „Jahresprojekt“ 2023 vorzustellen: das Kinder- und Jugendhospiz
Sternenzelt in Bamberg. Die Sterbebegleiterin berichtete kurz über ihre Arbeit und machte deutlich, wie wichtig das entlastende Angebot für die Eltern der schwerstkranken Kinder ist. 24 Stunden
am Tag da sein, oft über Jahre hinweg, das belaste die ganze Familien. Zwar hätten sie im Jahr 28 Tage die Möglichkeit in ein Kinderhospiz zu gehen, doch zahlten die Krankenkassen nur 95 Prozent
der Kosten für die Kinder. Der Aufenthalt der Eltern müsse komplett über Spenden finanziert werden. Das Kinder- und Jugendhospiz in Bamberg ist das 20. in Deutschland und das zweite in
Bayern.
Eine Brücke zwischen Dasein und Fortgehen, zwischen gesehen werden und den Blicken entzogen sein schlug das Predigtgespräch von Pfarrer Wolfgang Eßel, Pastoralreferent Mario Kunz und Thomas
Dreesen. „Wenn Jesus nicht mehr zu sehen ist, muss man nicht blind glauben“. Trotz ihrer Zweifel und Unvollkommenheit haben die Jünger Jesus vertraut. Da stehen wir mit den Jüngern in einem
Boot. Wir können nach vorne schauen, offen sein, Gottes Gaben annehmen. Trotz unserer Unsicherheit und Zweifel. Gott ist da. In uns. Durch uns. „Manchmal mag uns der Mut verlassen, nicht aber
Gott.“