Vatikanstadt (KNA) - Papst Franziskus hat Mitarbeitende der Päpstlichen Missionswerke an ihren Auftrag erinnert und sich kritisch über „angebliche Korruption“ bei der
Missionsarbeit geäußert. Bei einer Audienz am Samstag im Vatikan warnte er davor, die Werke auf Geld zu reduzieren. Dabei ging er auch auf Medienberichte aus der vergangenen Woche ein. In diesen ging
es um fragwürdige Überweisungen in Millionenhöhe bei der US-Niederlassung der Missionswerke. Wenn Spiritualität fehle und es nur noch um Geld gehe, komme sofort die Korruption, mahnte
Franziskus.
Das Kirchenoberhaupt betonte, dass Geld lediglich ein Mittel sei, um voranzukommen. Die Werke seien dazu berufen, die „Evangelisierungsmission in der Weltkirche und in den Ortskirchen“ zu
unterstützen und „den missionarischen Geist im Volk Gottes zu nähren“. Aktivitäten in diesem Sinne sollten intensiviert werden, so der Papst.
Die Päpstlichen Missionswerke setzen sich aus vier Werken zusammen: dem Werk der Glaubensverbreitung, der Kindermission, dem Werk des Heiligen Apostels Petrus für Zwecke des Klerus sowie der
Missionsunion. Auch die Agentur Fides gehört dazu. Die Organisationen unterstehen der vatikanischen Evangelisierungsbehörde, der der Papst selbst vorsteht. Präsident der Missionswerke ist
Erzbischof Emilio Nappa.
In mehr als 140 Ländern weltweit gibt es Vertretungen der Missionswerke, in Deutschland etwa missio Aachen und missio München. Am Weltmissionssonntag sammeln sie auf allen Kontinenten für die
soziale und pastorale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Bistümern der Welt.
Bei der Audienz anlässlich der Generalversammlung der Missionswerke rief Franziskus die Anwesenden auf, das Netzwerk der nationalen Direktionen auszubauen und zu verfeinern. Dies gelte nicht nur
für Länder mit wenigen Christen, sondern auch für solche mit alter christlicher Tradition, „die vielleicht eine weitere Erstevangelisierung brauchen“. Der größte Traum sei eine immer engere und
koordiniertere missionarische Zusammenarbeit zwischen allen Mitgliedern der Kirche.