Bamberg/München (KNA) – Eine Bamberger Studentin will die in der Nacht auf Sonntag abgebrannte Ost-West-Friedenskirche in München virtuell erlebbar machen. Kurz zuvor hatte sie im Rahmen ihrer Forschungsarbeit die berühmte Kirche mit moderner Laserscantechnologie sowie 360-Grad-Fotografien dokumentiert, wie die Universität Bamberg am Dienstag mitteilte. Demnach studiert Muriel Kitazume Digitale Denkmaltechnologien. Anhand der gewonnenen Daten sowie historischen Bilddokumente wolle sie nun einen virtuellen Rundgang erstellen. Zur Verfügung stehen solle er in etwa einem Jahr. Die Ost-West-Friedenskirche von Väterchen Timofej im Olympiapark München ist am vergangenen Wochenende komplett niedergebrannt. Verletzt wurde niemand. Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung habe es bis zuletzt nicht gegeben. Derzeit geht die Polizei davon aus, dass ein technischer Defekt das Feuer verursacht hat.
Timofej und seine Frau Natascha hatten die kleine Kirche laut der dafür eingerichteten Internetseite ab 1952 nach und nach aus den ehemaligen Schuttbergen Münchens errichtet. Dabei handle es sich um eine christliche Kirche: "Sie ist weder katholisch, noch orthodox, sie wurde zur Vereinigung von allen Christen gebaut." Der aus Russland stammende Timofej starb den Angaben zufolge im Juli 2004 im Alter von 110 Jahren. Seine Frau lebte seit 1978 nicht mehr.