Regensburg (KNA) – Die katholischen Beratungsstellen für Schwangere des Caritasverbands Bayern fordern mehr Unterstützung von behördlichen Stellen. Weil diese oft überlastet seien, müssten Ratsuchende lange warten, bis ihre Anträge bearbeitet würden, heißt es in einer am Mittwoch in Regensburg verbreiteten Mitteilung. Zudem erhielten sie kaum Hilfestellung. Daher suchten Frauen vermehrt Rat bei katholischen Anlaufstellen, die schwerpunktmäßig jedoch andere Aufgaben hätten. Es sei an der Politik, diesen Missstand anzugehen.
Hintergrund der Äußerungen ist laut Mitteilung die jüngste Klausurtagung der katholischen Schwangerenberatungsstellen in Bayern, die in Regensburg stattfand. Die Einrichtungen beraten Frauen unter anderem bei Anträgen auf finanzielle Unterstützung und betreuen sie vor sowie nach der Geburt.
In Bayern gibt es 128 staatlich anerkannte Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen. Nur sie stellen Bescheinigungen aus, die einen Schwangerschaftsabbruch ermöglichen. Die Einrichtungen der Caritas und anderer katholischer Verbände tun das nicht.
"Wir müssen Frauen und junge Familien so unterstützen, dass sie in eine Situation geraten, die ihnen das Ja zum Leben erlaubt", sagte die Leiterin der Regensburger Caritas-Beratungsstelle, Gabriele Dotzer. Zu ihr kämen jährlich über 2.000 Ratsuchende, darunter auch viele Frauen mit Kriegs- und Fluchterfahrung aus Äthiopien, dem Irak und aus Syrien.