München (KNA) – Das aus dem 14. Jahrhundert stammende Nikolauskircherl im Münchner Stadtteil Englschalking ist wegen Einsturzgefahr seit einiger Zeit gesperrt. Eine Überprüfung der Statik hatte ergeben, dass Teile der Hölzer des Dachstuhls und der Decke aufgrund von Feuchtigkeitsschäden verfault sind, wie die Pfarrgemeinde Sankt Emmeram auf ihrer Internetseite mitteilt. Der gemauerte Dachreiter mit seinem Pyramidendach sei eingesunken. Zuerst hatte die Münchner "Abendzeitung" (Montag) darüber berichtet.
Der spätromanische Bau im historischen Ortskern von Englschalking gelegen gehört den Angaben der Pfarrei zufolge zu den ältesten Kirchen Münchens. Sankt Nikolaus gelte als Patron der Menschen auf dem Weg. So weise das Gotteshaus auf einen alten Rastplatz an einer Handelsstraße hin. Über die Jahrhunderte hinweg sei dieses ein Zeichen gelebten Glaubens und der altbayerischen Kultur.
Die Pfarrei plant eigenen Angaben zufolge im Rahmen einer Notfallmaßnahme das Kircherl wieder zugänglich machen. Dafür erforderlich seien 150.000 Euro. Mit dem Geld sollen die Dachsparren und Deckenhölzer von den verfaulten Teilen befreit und die statische Last überbrückt werden. Gehandelt werden müsse schnell, um einen völligen Einsturz des Dachstuhls zu verhindern.
Von der Finanzkammer des Erzbistums München und Freising seien aktuell keine Mittel zu erwarten, heißt es. Denn die Gemeinde habe in den vergangenen Jahren bereits Fördermittel für andere Projekte erhalten. Deshalb gelte: "Zur Rettung der Kirche brauchen wir viele helfende Hände. Nur so können wir diese große Summe aufbringen." Bis zum 16. Juni dieses Jahres waren laut Homepage etwas über 56.000 Euro zusammengekommen. Weiter heißt es dort.«Bitte tragen Sie dazu bei, dass wir das bezaubernde Lächeln der Sonnenuhr des kleinen Turms bewahren können.» Denn die beiden kleinen Fenster im Turm und die darunter befindliche Sonnenuhr wirken wie ein lächelndes Gesicht.