Nürnberg (epd) - Eines der längsten Stücke der Musikgeschichte, „Vexations“ von Eric Satie (1866 - 1925), wird am Freitag, 14. Juli, in der Nürnberger Lorenzkirche zu hören sein. Die Aufführung
dauert 18 Stunden von sechs Uhr morgens bis um 23.59 Uhr. An ihr sind 54 Pianistinnen und Pianisten beteiligt, teilte Kirchenmusikdirektor Matthias Ank mit.
Eric Saties Klavierstück „Vexations“ (Quälereien, Demütigungen) entstand zwischen 1892 und 1895 als zweiter Satz der „Pages mystiques“. Das Werk besteht aus einem einstimmigen Thema und aus zwei
dreistimmigen Variationen, die sich lediglich durch Stimmentausch unterscheiden. Der Ablauf soll laut Satie insgesamt 840 Mal wiederholt werden. „Wegen des langsamen Tempos (Très lent) führt dies
zu einer Gesamtspielzeit von etwa 18 Stunden“, erklärt Ank.
Das Jahresprogramm der Kirchenmusik von St. Lorenz greift das Thema Zeit in verschiedener Art auf. Es gedenkt verschiedener Jubiläen wie des 150. Geburtstags von Max Reger, und es gestaltete das
Motto des Deutschen Evangelischen Kirchentags „Jetzt ist die Zeit“ mit.
Die Aufführung des Satie-Stücks zählt zu den Konzerten unter der Rubrik „Langstecken“. Zu dem Motto ist auch die Aufführung von John Cages (1912 bis 1992) Werk ASLSP (As slow as possible/so
langsam wie möglich) am Donnerstag, 13. Juli, geplant. Tobias Hartlieb spielt um 20.30 Uhr, um 21.30 Uhr und um 22.30 Uhr. Liveschaltungen zum Cage-Projekt in die Buchardi-Kirche nach Halberstadt
sind geplant. Dort wird elektronisch seit 2001 ein John-Cage-Orgelwerk gespielt, das noch über 600 Jahre dauern soll.