Augsburg (KNA) - Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat am Sonntagnachmittag im Dom zu Augsburg einen früheren Maschinenschlosser zum Priester seiner Diözese geweiht. Dem
53-jährigen Herbert Kramert gab er in der Predigt den Rat, die Priesterweihe nicht als „Persilschein“ zu verstehen, sondern als „Auftrag zu Demut und Dienst“. Es gehe nicht um Macht, sondern um
die Vollmacht, dem Volk Gottes zu dienen: “Dass aus diesem Dienst am Volk eine Frage der Macht geworden ist, die uns etwa auf dem Synodalen Weg vor erhebliche Spannungen gestellt hat und
schwer belasten kann, bedauere ich sehr.“
„Werden Sie ein heiliger Priester“, riet der Bischof in Anspielung auf ein häufig genutztes Wort der heiligen Mutter Teresa dem neuen Priester. Dabei führte als Hilfestellung ein „ABC der
Heiligkeit“ an. A stehe dabei für Anbetung, B für Bekenntnis und C für Caritas. Die Zeiten der Anbetung sind nach den Worten Meiers keine verlorenen Stunden, sondern Chancen, Lasten abzuladen und
Sprit - den Heiligen Geist - zu tanken für die vielfältigen Aufgaben.
Beim Bekenntnis wiederum gehe es um mehr als Worte; es brauche ein Lebenszeugnis, sagte der Bischof: „So wichtig die Rechtgläubigkeit auch sein mag, mindestens so entscheidend ist die
Glaubwürdigkeit. Die können wir nicht machen, wir müssen sie uns verdienen und schenken lassen.“ Das Credo schließlich münde in die Caritas. Meier ermutigte Kramert zu den Menschen zu gehen, die
am Rande der Gesellschaft stünden: „Ich verspreche Ihnen: Sie werden Frieden und Freude finden.“