Berlin (KNA) - Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) fordert mehr Mitbestimmung von Laien in kirchlichen Finanzfragen. „Das Entscheidungsmonopol der Bischöfe über die
Kirchensteuer muss beendet werden. Bischöfe haben die Machtkarte ausgespielt. Daraus müssen Konsequenzen gezogen werden“, heißt es in einem am Freitag in Berlin verabschiedeten Beschluss des
ZdK-Hauptausschuss'. Das Gremium reagierte damit auf eine Entscheidung der deutschen Bischöfe vom Dienstag, nicht die vorgesehenen Mittel für den geplanten Synodalen Ausschuss freizugeben. Dieser
soll den Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland fortführen.
Die Finanzierung über den Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) hätten die 27 Ortbischöfe einstimmig beschließen müssen. Die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau),
Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) stimmten jedoch unter Verweis auf Vorbehalte aus dem Vatikan dagegen. Daraufhin kündige die Bischofskonferenz an, nach
einem alternativen Finanzierungsmodell zu suchen, um die Weiterarbeit auf dem Synodalen Weg möglich zu machen. Die erste Sitzung des Synodalen Ausschusses solle aber wie vorgesehen am 10. und 11.
November stattfinden.
Der ZdK-Hauptausschuss forderte die Bischöfe auf, schnell einen konkreten Weg zu ebenen. Die Präsidentin des Laiendachverbands, Irme Stetter-Karp, hatte zuvor bereits erklärt: „Die aus dem
Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz bekanntgegebene Tatsache, dass vier Bischöfe den weiteren Gang nicht mitfinanzieren möchten, kann uns von Reformen nicht abhalten.“
Im Synodalen Weg hatten Bischöfe und Laien in Deutschland seit Dezember 2019 als Konsequenz aus den Missbrauchsskandalen über Reformen gesprochen. Es ging um mehr Kontrolle bischöflicher Macht,
Frauenrechte und einen angemessenen Umgang mit der Vielfalt geschlechtlicher Identitäten. Der Reformprozess soll über einen Zwischenschritt in Gestalt eines Synodalen Ausschusses 2026 in einen
dauerhaften Synodalen Rat münden. In diesem Gremium sollen Bischöfe und Laien gemeinsam beraten und entscheiden.