Nürnberg (epd) - Die evangelische Kirchengemeinde St. Sebald hat am Sonntag in München für ihren sanierten Pfarrhof die bayerische Denkmalschutzmedaille erhalten. Die Sanierung
sei „hervorragend gelungen“, urteilte das Landesamt für Denkmalpflege. „Ein äußerst bedeutsames, jedoch in die Jahre gekommenes Denkmal wurde mit einem zukunftsfähigen Konzept vorbildlich in die
heutige Zeit überführt.“
Nach knapp vier Jahren Bauzeit war der 660 Jahre alte Sebalder Pfarrhof Ende 2021 wieder eingeweiht worden. 6,8 Millionen Euro haben die Renovierungen gekostet. Knapp 2,5 Millionen Euro davon
musste die Kirchengemeinde St. Sebald selbst übernehmen, 1,9 Millionen Euro kamen von der Landeskirche und dem Dekanat, teilte Pfarrer Martin Brons mit. Der Gemeinde würden zur Finanzierung noch
rund 250.000 Euro fehlen.
Die ältesten Teile des Pfarrhofes wurden zwischen 1361 und 1379 auf den Resten des Haupthauses errichtet, das 1361 einem Brand zum Opfer gefallen war. Auch das „Chörlein“, das zu den heimlichen
Wahrzeichen der Altstadt gehört, stammt aus dieser Zeit. Das Anwesen ist bis heute Amts- und Wohnsitz des ersten Pfarrers von St. Sebald. Im Pfarrhof ist auch ein Begegnungsort entstanden, das
„Café Maulbeere“.
Mit der Denkmalschutzmedaille zeichnen das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege seit 1978 Personen und Institutionen in ganz
Bayern aus. In diesem Jahr gingen Medaillen an 18 Preisträger. Wer historische Bauwerke, archäologische Stätten und andere bedeutende Denkmäler schütze, sichere nicht nur deren Schönheit,
„sondern wir bewahren auch das Erzählpotential der Denkmäler“, sagte Kunstminister Markus Blume (CSU).
Unter den ausgezeichneten Objekten sind ein ehemaliges Zollhaus bei Rothenburg ob der Tauber und das sanierte Schloss in Sommerhausen
(Landkreis Würzburg). Die Stadt Wunsiedel erhielt die Ehrung für die Sanierung von elf Felsenkellern am Katharinenberg, die Stadt Karlstadt für die Instandsetzung des städtischen Museums. Die
Burganlage Falkenberg (Landkreis Tirschenreuth) fand die bayerische Denkmalpflege ebenso preiswürdig wie den Jurastadel Pittmannsdorf Gemeinde Hemau, (Landkreis Regensburg) mit einem
charakteristischen Kalkplattendach.