Vatikanstadt (KNA) - Die vom Papst im Vatikan durchgesetzte Reform der Leitungsstrukturen soll künftig auch in den katholischen Bistümern der Welt zu Veränderungen führen. Dies
geht aus einer Erklärung hervor, die der vatikanische Pressesaal am Dienstagabend veröffentlichte.
Darin heißt es, der aus neun Mitgliedern bestehende Kardinalsrat habe in den vergangenen beiden Tagen gemeinsam mit Kardinal Gianfranco Ghirlanda darüber nachgedacht, „wie der Geist, die
Prinzipien und die Kriterien der Konstitution Praedicate evangelium in den Bistumsverwaltungen umgesetzt werden können“.
Mit dem neuen Regelwerk hatte der Papst den Aufbau und die Arbeitsweise der Zentralverwaltung der katholischen Weltkirche grundlegend verändert. Seither versteht sich die Römische Kurie nicht
mehr als Leitungsbehörde, die den Bischöfen Weisungen erteilt, sondern als ein Dienstleistungsorgan, das die Ortskirchen anhört und berät. Der Kirchenjurist Ghirlanda, ein Jesuit, gilt als
Vordenker und Architekt der römischen Kurienreform.
Der Kardinalsrat hat am Montag und Dienstag gemeinsam mit Papst Franziskus über weitere Themen beraten, wie das Presseamt mitteilte. Dabei ging es unter anderem um den Krieg in der Ukraine und
die Friedensbemühungen des Papstes, um die Verbesserung des Schutzes Minderjähriger vor sexuellen Übergriffen in der Kirche sowie um den Stand der Vorbereitungen der für Oktober geplanten ersten
Weltbischofs-Synode mit Laienbeteiligung. Die nächste Sitzung des Kardinalsrates wurde für Dezember angesetzt.