Köln (epd) - Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) hat die geplanten Einsparungen beim Elterngeld abgelehnt. Es müsse andere Lösungen geben, Einsparungen zu erreichen - ohne
jungen Familien und insbesondere Frauen zu schaden, erklärte die Vizepräsidentin des KDFB, Monika Arzberger, am Mittwoch laut Mitteilung des Verbands. Das Vorhaben sei „ein Schlag ins Gesicht
vieler junger Familien, die Fairness und echte Partnerschaft leben wollen“.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) plant, die Einkommensgrenze für das Elterngeld abzusenken. Paare, die vor der Geburt über ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von mindestens 150.000
Euro verfügen, sollen die Geldleistung künftig nicht mehr bekommen.
Die gerechte Aufteilung von Familienaufgaben werde damit für Viele unmöglich, kritisiert der Frauenbund. Der KDFB sehe das Vorhaben als deutlichen Widerspruch zum im Koalitionsvertrag verankerten
Ziel, Gleichstellung noch in diesem Jahrzehnt zu erreichen. Die Hürde für junge Menschen, sich für ein Kind zu entscheiden, werde höher gesetzt, befürchtet Arzberger.
Aktuell bekommen Paare mit einem Jahreseinkommen von bis zu 300.000 Euro nach der Geburt eines Kindes Elterngeld, wenn sie im Job pausieren. Die Einkommensgrenze für Alleinerziehende liegt bei
250.000 Euro. Ausgezahlt werden bis zu 1.800 Euro im Monat. Der niedrigste Elterngeldbetrag sind 300 Euro für Mütter und Väter, die vor der Geburt des Kindes kein oder ein sehr geringes Einkommen
hatten. Grundregel ist, dass als Elterngeld 65 Prozent des vorherigen Nettoeinkommens gezahlt werden. Wenn beide Elternteile im Job pausieren, verlängert sich die Elterngeldzeit.