München (epd) - Die bayerische Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, hat eine zunehmende Armut in Bayern kritisiert. Zentrale soziale Probleme gebe es im
Freistaat außerdem bei der Angehörigenpflege, sagte sie bei einer Pressekonferenz in München. Bentele, die auch Präsidentin des Bundes-VdK ist, stellte Forderungen des VdK zur Landtagswahl vor,
mit der eine „soziale Talfahrt“ in Bayern gestoppt werden solle.
Von der zurzeit angespannten wirtschaftlichen Situation seien besonders viele Rentnerinnen und Rentner betroffen, stellte Bentele fest. „Ich vermisse bisher eine deutliche Stimme aus der
bayerischen Staatsregierung, die sich für eine Inflationsprämie für einkommensschwache Menschen einsetzt“. Armutsgefährdet seien auch 40 Prozent der Frauen, die einen Angehörigen pflegen, sagte
die VdK-Vorsitzende. Die Politik interessiere sich aber nicht für die „Nächstenpflege“. Es fehlten in vielen Landkreisen Pflegestützpunkte. Zudem sollten Tages- und Kurzzeitpflegeplätze von der
Staatsregierung und den Kommunen stärker mitfinanziert werden.
Bentele sprach sich auch für eine Kindergrundsicherung aus, mit der alle Kinder von Geburt an faire Startchancen hätten. Armutsbekämpfung und die Förderung von Kindern müssten der Gesellschaft
„jeden Euro wert sein“. Die Debatte um die Finanzierung der Kindergrundsicherung sei beschämend. In Bayern gebe es 377.000 armutsgefährdete Kinder, die möglicherweise ihr Leben lang auf
Sozialleistungen angewiesen seien.