Berlin (KNA) – Die Mehrheit der Menschen in Deutschland lehnt laut einer aktuellen Umfrage Antisemitismus ab. So stimmt lediglich eine Minderheit von zwei bis sechs Prozent gegen Juden
oder den Staat Israel gerichteten Aussagen zu, wie aus einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Befragung der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung hervorgeht. Von mindestens 80 Prozent würden
sie hingegen zurückgewiesen.
Demnach wurde etwa die Aussage „Juden sind hinterhältig“ von 71 Prozent der Befragten vollständig und von 17 Prozent eher abgelehnt. Lediglich zwei Prozent stimmten eher und weitere zwei Prozent
vollständig zu. Ähnlich fiel das Ergebnis bei der Frage nach antisemitischer Gewalt aus. Der Aussage „Juden müssen sich nicht wundern, wenn sie einen drauf bekommen“ stimmten nur jeweils ein
Prozent eher oder vollständig zu, 70 Prozent lehnten sie vollständig, 18 Prozent eher ab. Der Verschwörungsmythos, wonach reiche Juden insgeheim die Welt beherrschen, stieß demzufolge bei 59
Prozent auf vollständige und 21 auf überwiegende Ablehnung.
Wie die Studie weiter festhält, besteht ein Zusammenhang zwischen Bildungsstand und Antisemitismus. So neigten Menschen mit einem formal niedrigen Bildungsabschluss eher dazu, antisemitischen
Aussagen zuzustimmen. Neben einer fehlenden Kenntnis über politisch-historische sowie interkulturelle Zusammenhänge liegt das laut Studienautoren auch an einer größeren Neigung zu Extremantworten
bei Personen mit niedriger Bildung und niedrigem Einkommen.
Zwischen Alter, Geschlecht oder im Ost-West-Vergleich gibt es demnach kaum signifikante Unterschiede. Jedoch habe sich gezeigt, dass Menschen muslimischen Glaubens teilweise höhere
Zustimmungswerte zeigten. So stimmten 16 Prozent der Muslime der Aussage zu, dass Israel als Staat nicht mehr existieren sollte, gegenüber vier Prozent aus der Gesamtbevölkerung.