München/Fürth (epd) - Die bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) hat angesichts der gestiegenen Zahl von Kindeswohlgefährdungen in Bayern eine „Kultur der Achtsamkeit“
zum Schutz der Kinder gefordert. Man müsse „um der Kinder willen hinschauen und alles tun, damit sie gewaltfrei aufwachsen“, sagte Scharf am Donnerstag laut einer Mitteilung. Am Mittwoch hatte
das Landesamt für Statistik gemeldet, dass bei den bayerischen Jugendämtern vergangenes Jahr 21.102 Mal eine Kindeswohlgefährdung oder einen Hilfebedarf gemeldet wurde. Dies sei eine Zunahme von
acht Prozent gegenüber dem Jahr 2021 (19.587 Verfahren) gewesen.
Scharf sagte, ihr sei es wichtig, zu sensibilisieren und gezielte Präventionsarbeit zu leisten: „In unserem flächendeckenden und
umfassenden Hilfesystem finden Familien in Bayern Hilfe und Unterstützung.“ Die Bayerische Kinderschutzambulanz sei das Kernstück des bayerischen Gesamtkonzepts zum Kinderschutz. Mit den
Förderprogrammen „KoKi-Netzwerk frühe Kindheit“ und den Erziehungsberatungsstellen seien starke Strukturen für Familien in schwierigen Situationen vorhanden, erläuterte Scharf: „Eltern finden
dort einfach und unkompliziert kompetente Unterstützung.“