Lissabon (epd) – Papst Franziskus hat sich beim Weltjugendtag in Lissabon mit Vertretern von Hilfs- und Wohltätigkeitsorganisationen getroffen. Die Nächstenliebe sei der Ursprung und das
Ziel des christlichen Weges, sagte Franziskus am Freitag im Gemeindezentrum der Pfarrei Sankt Vinzenz von Paul im Lissabonner Stadtviertel Serafina. Unter den Zuhörern waren unter anderem
Vertreter des Vereins Acreditar, der sich um krebskranke Kinder und deren Angehörige kümmert.
Die Menschen dürften sich nicht durch Krankheit oder Probleme „definieren“ lassen, sagte der Papst. „Wir sind keine Krankheit und kein Problem: Wir sind, ein jeder von uns, ein Geschenk, ein
einzigartiges Geschenk mit seinen Grenzen, ein kostbares und heiliges Geschenk für Gott, für die christliche Gemeinschaft und für die menschliche Gemeinschaft.“
Am Donnerstagabend hatte der Papst seinen ersten offiziellen Auftritt vor den Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus aller Welt beim Weltjugendtag absolviert. „Wenn Gott dich beim Namen ruft,
bedeutet das, dass du für ihn keine Nummer bist, sondern ein Gesicht, ein Herz“, sagte Franziskus bei der Willkommenszeremonie im Park Eduard VII. Er warnte die Zuhörer davor, die Aufmerksamkeit,
die soziale Medien heute jedem Einzelnen böten, nicht überzubewerten.
„Tatsächlich ist dein Name bekannt, er taucht in sozialen Netzwerken auf, er wird von Algorithmen verarbeitet, die mit ihm Geschmäcker und Vorlieben verknüpfen.“ Bei all dem gehe es allerdings nicht um die Einzigartigkeit eines jeden, sondern um dessen Nützlichkeit für Marktanalysen.