San Salvador (KNA) – In El Salvador hat die katholische Kirche ein weiteres Heiligsprechungsverfahren für eine „bedeutende Gruppe von Märtyrern“ des Bürgerkriegs eingeleitet. Das
gab San Salvadors Erzbischof Jose Luis Escobar Alas während der Sonntagsmesse bekannt. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an den aus Spanien stammenden Pater Ignacio Ellacuria, der 1989 zusammen
mit fünf weiteren Jesuiten, der Haushälterin und ihrer Tochter ermordet worden war.
Der Angriff einer Todesschwadron der salvadorianischen Streitkräfte auf dem Gelände der Universidad Centroamericana Jose Simeon Canas löste damals weltweit Entsetzen aus. Die dort tätigen
Geistlichen, vor allem Wortführer und Universitäts-Rektor Ignacio Ellacuria, hatten Menschenrechtsverletzungen des Militärregimes angeprangert. Ihre Ermordung ist bis heute nicht vollständig
aufgeklärt.
In den vergangenen Jahren bemühte sich die Kirche in El Salvador bereits erfolgreich um die Selig- und Heiligsprechung des im März 1980 von Todesschwadronen erschossenen Erzbischofs Oscar Arnulfo
Romero. Anfang 2022 wurde zudem der 1977 auf Geheiß von Großgrundbesitzern ermordete Jesuit Rutilio Grande seliggesprochen. Sein Tod gehört zur Vorgeschichte beziehungsweise der ersten Phase
eines blutigen Bürgerkriegs in dem mittelamerikanischen Land, der erst 1992 endete. Bei den Kämpfen zwischen Armee und Guerilla kamen schätzungsweise 75.000 Menschen ums leben.