Fürth (epd) – Das Jüdische Museum Franken (JMF) bietet an seinen Standorten in Fürth, Schwabach und Schnaittach ein Programm zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur am 3. September an.
Laut Mitteilung des Museums vom Dienstag erfahren Interessierte in Fürth mehr über jüdisch-fränkische Migrationsgeschichten. Inhaltlich reiche die Museumsführung von der Ansiedlung von Juden und
Jüdinnen in Franken über die Geschichte des Jeans-Erfinders Levi Strauss bis zur Verbindung zwischen der New York Times und der Stadt Fürth.
In Schwabach wird um 14 Uhr eine Führung durch die Wechselausstellung „Tuchmann verschwindet“ angeboten. Walter Tuchmann flüchtete 1937 aus Nazi-Deutschland, weil er als Jude und Inhaber einer
florierenden Nadelfabrik in Schwabach großen Gefahren ausgesetzt war. Als Tuchmann aus Schwabach verschwand, verlor er auch seine Fabrik, das Drei-S-Werk. Die Führung vermittelt laut Mitteilung
Wissenswertes zu Tuchmanns Familie, seiner Position als Firmeninhaber und Grammophonnadelproduzent und thematisiert seine dramatische Flucht.
Das Jüdische Museum in Schnaittach zeigt die aktuelle Wechselausstellung zu Rabbiner Mayer Heller Bretzfeld. Knapp vierzig an ihn
adressierte Briefe birgt das Archiv der Marktgemeinde Schnaittach. Die erstmalig aus dem Jiddischen übersetzten Briefe spiegelten eindrücklich das jüdische Alltagsleben der damaligen Zeit wider,
so das JMF. Sie dokumentieren den Austausch zwischen bayerischen Rabbinern sowie Fragen von ratsuchenden Familienmitgliedern und Bekannten. Um 14 Uhr findet eine Führung durch die Ausstellung
über den letzten bayerischen Landesrabbiner statt.