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Hilfswerk ruft zu Solidarität mit Christen in Pakistan auf

 

Aachen (KNA) ­– Nach antichristlichen Ausschreitungen in Pakistan hat missio Aachen eine Solidaritätsaktion für die christliche Minderheit in dem mehrheitlich muslimischen Land gestartet. Wie das katholische Hilfswerk am Dienstag mitteilte, können Unterstützer über die Seite www.missio-hilft.de/eilaktion ein Schreiben an die pakistanische Regierung und den pakistanischen Botschafter in Berlin unterzeichnen.
Darin ruft missio Aachen auf, die Mitte August erfolgten Angriffe auf die christliche Gemeinschaft in der Stadt Jaranwala aufzuklären und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Zugleich fordert das Hilfswerk eine faire Verhandlung für Rocky und Raja Masih. Die Behörden werfen dem christliche Brüderpaar vor, den Koran verunglimpft zu haben. Schließlich soll Pakistans Regierung dafür sorgen, dass die Blasphemiegesetze des Landes nicht als Mittel zur Einschüchterung religiöser Minderheiten missbraucht werden.
„Unsere Partner bitten in einer sehr kritischen Lage um unsere Solidarität und Unterstützung. Sie sind darauf angewiesen, dass sich möglichst viele Menschen bei der pakistanischen Regierung für sie einsetzen“, erklärte missio-Präsident Dirk Bingener. Das Hilfswerk arbeite mit der Kirche und Nichtregierungsorganisationen in Pakistan eng zusammen. „Wir schätzen die Bemühungen der pakistanischen Regierung um interreligiöse Harmonie und wissen, dass es nicht einfach ist, radikale islamistische Organisationen in Schach zu halten. Umso mehr hoffen wir, dass die Regierung jetzt diese Ausschreitungen zum Anlass nimmt, alles dafür zu tun, dass auch die Minderheiten in Pakistan in Frieden und Sicherheit leben können.“
Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, und der Weltkirche-Beauftragte der Bischofskonferenz, Bischof Bertram Meier, stellten sich hinter die Solidaritätsaktion von missio. Der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Frank Schwabe, nannte die Angriffe auf Christinnen und Christen in Jaranwala zutiefst verstörend. Der SPD-Politiker kündigte an: „Den jetzigen Prozess gegen die beiden jungen Männer werden wir genau beobachten.“