Hilpoltstein/Hannover (epd) – Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) startet am heutigen Freitag zusammen mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) Bayern seine Online-Abstimmung
zum Vogel des Jahres 2024. Zur Wahl stehen diesmal Kiebitz, Rebhuhn, Rauchschwalbe, Steinkauz und Wespenbussard, wie der Verband am Mittwoch mitteilte. „Sowohl die Vogelarten als auch die
dazugehörigen Naturschutzthemen benötigen dringend unsere Aufmerksamkeit“, sagte Matthias Freter vom Nabu Niedersachsen.
Vogelfreunde können bis 5. Oktober unter www.vogeldesjahres.de abstimmen. An der Wahl haben sich im Vorjahr den Angaben zufolge fast
135.000 Menschen beteiligt. Aktueller Vogel des Jahres ist das Braunkehlchen. „Viele Maßnahmen zum Schutz seines Lebensraums werden aktuell umgesetzt. Jetzt sind wir auf der Suche nach seinem
Nachfolger“, sagte LBV-Biologin Angelika Nelson laut Mitteilung.
Die fünf zur Wahl stehenden Vogelarten stehen laut LBV auf der Roten Liste bedrohter Vogelarten Bayerns. So findet der Kiebitz immer weniger Platz zum Brüten, weil feuchte Wiesen und Weiden,
Moore und Sümpfe zugunsten neuer Ackerflächen verschwinden. Agrarland bietet mangels Blühstreifen auch dem Rebhuhn oft zu wenig Möglichkeit zur Deckung. Dünger und Ackergifte tragen zudem zum
Insektenschwund bei und greifen so die Nahrungsgrundlage des Vogels an. Darunter leidet auch der Wespenbussard. Würmer und Amphibien findet der Greifvogel immer weniger.
Die Rauchschwalbe wiederum findet laut LBV immer weniger Nistmöglichkeiten, weil moderne Stallungen oft verschlossen oder ihre Wände zu
glatt sind. Auch suchen die Vögel infolge der Bodenversiegelung oft vergeblich nach Lehmpfützen, aus denen sie den Baustoff für ihre Nester beziehen. Der Steinkauz hingegen nistet vorzugsweise in
alten Bäumen mit Höhlen. Doch auch dieser Wohnraum schwindet.