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Vatikan bestätigt kurze Begegnung des Papstes mit Milizenführer

Vatikanstadt (KNA) – Neues Detail im seit Monaten andauernden Konflikt unter irakischen Christen: Das vatikanische Presseamt hat am Dienstag bestätigt, dass Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz am 6. September dem christlichen Milizenführer Rayan Al-Kildani begegnet ist. Der Papst habe wie üblich nach der Veranstaltung einige Menschen begrüßt und mit ihnen ein paar Worte gewechselt, "auch mit einer Gruppe von Irakern, darunter Herr Rayan Al-Kildani", so die Erklärung von Pressesprecher Matteo Bruni.

 

Der Milizenführer Al-Kildani kontrolliert einige von Christen bewohnte Gebiete in der Ninive-Ebene im Norden des Irak. Nachdem der Papst ihm auf dem Petersplatz kurz begegnet war, verbreitete Al-Kidani in Sozialen Medien Fotos und Texte, die den Eindruck erweckten, der Papst habe ihn offiziell empfangen. Diesen Eindruck hat das Presseamt nun korrigiert.

 

Der höchste irakische Kirchenführer, der chaldäische Patriarch und Kardinal Louis Sako, streitet mit Al-Kidani seit Längerem um Landbesitzrechte. Seit der irakische Präsident Abdul Latif Raschid dem Patriarchen die staatliche Anerkennung als Oberhaupt der chaldäischen Christen entzogen hat, liegt auch der Präsident im Streit mit Sako.

 

Im Irak leben derzeit nach Schätzungen nur noch knapp 200.000 Christen. Vor dem Sturz des Dikators Saddam Hussein 2003 waren es noch mehr als 1,5 Millionen.