Der Priester Peter Kossen erlebt, dass kaum noch Gläubige zur Beichte kommen. Die Künstlerin Jana Kreisl dagegen stößt mit ihrem Beicht-O-Mat auf reges Interesse. Was kann die katholische Kirche von ihr lernen, um ein altes Ritual neu zu beleben? Warum ist es wichtig, über das Schlechte im Leben zu reden? Wie kann die Beichte heute guttun? Ein Doppel-Interview von Andreas Lesch
Herr Kossen, wie wird bei Ihnen die Beichte angenommen?
Peter Kossen: Zu unserer Pfarrei gehören sieben Orte, und an einem Ort gibt es einmal im Monat eine feste Beichtzeit, am Samstag vor der Vorabendmesse. Da kommen meistens so drei, vier Leute. Wenn mal sieben, acht kommen, ist das viel.
Warum ist die Beichte für so viele Katholiken unattraktiv geworden?
Peter Kossen: Früher machte man das eben, es wurde eingefordert und kontrolliert – von der Gemeinde, den Priestern, den Familien. Dieser Zwang ist jetzt weg. Was das Thema außerdem für viele verdorben hat, war, wie früher die Sexualmoral über den Beichtstuhl durchgedrückt worden ist. Diese schlechten Erfahrungen wirken bis heute nach.
Jana Kreisl: Darf ich da gleich mal einhaken? Ich finde das spannend, was Sie erzählen. Denn auf meiner Tour ist es mir ein paarmal passiert, dass Leute meinen Beicht-O-Mat gesehen und gesagt haben: „Beichten? Um Gottes Willen, ich hab nichts zu beichten.“ Gerade auch Katholiken. Ich hab dann gesagt: „Es ist bei mir nicht wie die klassische Beichte. Es geht hier auch nicht um Sünde. Sondern sie können mir einfach erzählen, was Ihnen gerade auf dem Herzen liegt.“ Dann sind die Menschen reingekommen.
Jana Kreisl: Darf ich da gleich mal einhaken? Ich finde das spannend, was Sie erzählen. Denn auf meiner Tour ist es mir ein paarmal passiert, dass Leute meinen Beicht-O-Mat gesehen und gesagt haben: „Beichten? Um Gottes Willen, ich hab nichts zu beichten.“ Gerade auch Katholiken. Ich hab dann gesagt: „Es ist bei mir nicht wie die klassische Beichte. Es geht hier auch nicht um Sünde. Sondern sie können mir einfach erzählen, was Ihnen gerade auf dem Herzen liegt.“ Dann sind die Menschen reingekommen.
Das komplette Interview lesen Sie in Ausgabe 38/2023