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Bischöfe aus China nehmen an Weltsynode im Vatikan teil

Vatikanstadt (KNA) - An einem zentralen Treffen der katholischen Kirche im Vatikan nehmen zwei Bischöfe aus China teil. Papst Franziskus berief den Bischof von Jining in der autonomen Region Innere Mongolei, Pater Antonio Yao Shun, sowie Bischof Joseph Yang Yongqiang von Zhoucun in Shandong zu Teilnehmern der Bischofssynode. Das gab der Untersekretär des Synodensekretariats, Bischof Luis Marin de San Martin, am Donnerstag vor Journalisten im Vatikan bekannt.

 

Der Schritt gilt als außergewöhnlich, weil der Heilige Stuhl und China keine diplomatischen Beziehungen miteinander unterhalten. Wegen der Ernennung von Bischöfen gibt es zudem immer wieder Konflikte. Als Papst Franziskus Anfang September die Mongolei bereiste, verbot das kommunistische Regime in China den Bischöfen und Gläubigen des Festlandes die Ausreise, um an dem Besuch im Nachbarland teilzunehmen.

 

Franziskus habe in der Mongolei immer wieder die Bedeutung des chinesischen Volkes hervorgehoben, sagte der vatikanische Kommunikationschef Paolo Ruffini am Donnerstag. Es sei wichtig, dass auch die chinesische Kirche bei der Bischofssynode vertreten sei. Bischof San Martin ergänzte, die Nachnominierungen deuteten auf die Universalität und den Reichtum der Kirche hin. Die Kirche in China habe die beiden Bischöfe vorgeschlagen und Franziskus habe sie ernannt.

 

Zuvor bereits nominiert waren Hongkongs Bischof Stephen Chow Sau-yan sowie Bischof Norbert Pu von Taiwan. Anders als in der großen Volksrepublik China hat der Heilige Stuhl in der kleinen Republik China (Taiwan) einen diplomatischen Vertreter.

 

Die Bischofssynode findet vom 4. bis 29. Oktober im Vatikan statt. Die rund 450 Teilnehmenden beraten im Kern über eine Art neue Verfassung für die Kirche, die dem "Volk Gottes" mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten eröffnen soll. Eine "offene Kirche für alle" ist das erklärte Ziel des Papstes.