Beilngries (KNA) – Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Eichstätt strebt mehr Entscheidungsbefugnisse an. Die von der Bistumsleitung beschlossenen Sparmaßnahmen hätten die Unzufriedenheit bei vielen Gläubigen wachsen lassen, sagte der Vorsitzende des Gremiums am Wochenende nach der Vollversammlung in Schloss Hirschberg. In den kommenden Monaten wolle man sich mit dem Diözesansteuerausschuss und dem Priesterrat darüber verständigen. Auch sollten Beteiligungsmodelle aus anderen Diözesen vorgestellt werden.
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke signalisierte Unterstützung. "Ich bin kein Gegner eine veränderten Form von Partizipation", sagte er. Als Bischof könne er aber nicht einfach "mit einem Federstrich" vorhandene Strukturen außer Kraft setzen. Dafür gebe es auch keine Rechtsgrundlage. Deshalb sei als erster Schritt ein Dialog der bestehenden Gremien auf Augenhöhe notwendig.
Laut Mitteilung vom Sonntag standen intensive Gespräche über die Zukunft der Seelsorge in den Gemeinden im Mittelpunkt der Versammlung. Dabei sei auch die Sorge zur Sprache gekommen, das Bistum könnte sich aus wichtigen Bereichen wie etwa der Krankenhausseelsorge zurückziehen. Dem widersprach der designierte Leiter der Seelsorge-Abteilung im Ordinariat, Benedikt Rodler. Entsprechende Berichte lokaler Medien seien falsch. "Auch wenn wir derzeit eine Umstrukturierung vornehmen gehört diese Form der Begleitung zu unserem Kerngeschäft."
Der Diözesanrat beschloss ferner einen Antrag des Vorstands. Demnach soll das Bistum dauerhaft Geld und Personal für innovative Ansätze in der Seelsorge bereitstellen. Es gelte eine Kultur der Innovation im Bistum zu fördern. Vor vier Jahren hatte das Bistum dafür erstmals einen Fonds eingerichtet. Beteiligen konnten sich Projekte, in denen neue Wege des Kircheseins ausprobiert wurden. Gefördert wurden etwa ein Trauercafe oder das Live-Streaming von Gottesdiensten und anderen kirchlichen Veranstaltungen.