Benediktbeuern (KNA) – Fünf Wochen war der Klosterladen nach dem heftigen Unwetter in Benediktbeuern zu. Ab Freitag wird er nun wieder seine Pforten öffnen, wie das Kloster am Donnerstag mitteilte. Aufgrund der entstandenen Schäden war der Zugang zum Arkadenhof nicht möglich gewesen. Um den Laden gefahrlos zu erreichen, seien für Besucherinnen und Besucher sichere Laufwege geschaffen worden. Inzwischen seien auch kaputte Dächer mit Planen abgedeckt, hunderte von zerborstenen Fenster mit Holzplatten abgedichtet und beschädigte Gebäudeteile auf dem Klostergelände eingerüstet worden.
Das Sortiment des Ladens wurde mittlerweile saisonal angepasst, wie es heißt. Sommerartikel hätten direkt Platz gemacht für Adventskalender, Kürbiskochbücher und Kalender für 2024. Neu im Angebot sei außerdem der SolidariTee. Der Erlös des natürlichen Wildkräutertees fließe zu hundert Prozent in die Jugendarbeit, die im Kloster und im Zentrum für Umwelt und Kultur geleistet werde.
In Oberbayern hatte es am letzten Augustwochenende heftige Unwetter mit Hagel, Starkregen und Sturm gegeben. Arg beschädigt wurde dabei unter anderem das Kloster Benediktbeuern: Fassaden und Fensterscheiben wurden zerdeppert, Fahnen zerfetzt, Dachziegel herab- und Bäume umgerissen, Wasser drang in die Gebäude. Der Schaden liegt Schätzungen zufolge im zweistelligen Millionenbereich. Ernsthaft verletzt wurde niemand. Die ganze Anlage wurde vorübergehend geschlossen. Alles wieder herzurichten, dürfte Jahre dauern, hieß es vom Kloster.
Kloster Benediktbeuern ist fast 1.300 Jahre alt und beherbergte zunächst eine Benediktinergemeinschaft. Seit 1930 leben dort die Salesianer Don Boscos, eine katholische Ordensgemeinschaft, die sich weltweit im Sinne ihres Gründers Johannes Bosco (1815-1888) für junge Menschen einsetzt. Mit rund 14.200 Mitgliedern in 134 Ländern zählen die Salesianer nach eigenen Angaben zu den größten Männerorden der katholischen Kirche. Auf dem Klosterareal sind weitere Einrichtungen angesiedelt, etwa ein Campus der Katholischen Stiftungshochschule München. Bekannt ist das Kloster auch als Kulisse der TV-Serie "Der Bulle von Tölz".