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Kardinal Marx: Klimakrise verschärft Wohlstandsgefälle

München (KNA) –  Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat angemahnt, in der Klimakrise verstärkt auf die soziale Gerechtigkeit zu achten. "Die Folgen des Klimawandels tragen in besonderer Weise die sozial Schwachen weltweit und auch in unserem Land", sagte Marx in einer Videobotschaft zum neuen Apostolischen Schreiben "Laudate Deum". Acht

Jahre nach der Enzyklika "Laudato si" mache Papst Franziskus deutlich: "Wir sind noch nicht wirklich an dem Punkt, wo wir sein müssten", so Marx.

 

Die Klimakrise werde das Wohlstandsgefälle verstärken. Alle Länder seien gefordert, den Frieden zu sichern. "Es geht um die Zukunft aller Menschen." In einer Zeit der Polarisierung rufe der Papst zur weltweiten Zusammenarbeit auf. Dies sei eine starke politische Botschaft. 

 

Der Kardinal sprach sich dafür aus, "über den Kapitalismus hinauszudenken". Anzustreben sei "eine ökologisch-soziale

Marktwirtschaft auf Weltebene". Der Klimakrise lasse sich nur durch einen Paradigmenwechsel begegnen. "Das Denken in Wachstum, materiellem Wachstum, die Vorstellung, Fortschritt bedeutet Wohlstand, materieller Wohlstand, allein das ist es nicht." 

 

Marx sagte, der Papst setze einen "wirklichen Impuls zum Handeln". Auch im Erzbistum München und Freising, wo es schon viele Anstrengungen gebe, werde man jetzt schauen, wo noch mehr geschehen müsse.