Bonn (KNA) – Der Ausschluss der Öffentlichkeit bei der begonnenen Welt-Bischofssynode in Rom stößt beim Vorsitzenden des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Gregor Podschun, auf Kritik.
"Jeder Amtsträger muss sich für die Handlungen, die er vollzieht, rechtfertigen. Das betrifft mich als BDKJ-Bundesvorsitzenden genauso", sagte Podschun im Interview des Portals katholisch.de (Donnerstag). "Das ist für mich eine Frage von Transparenz und Machtabbau. Wir wollen die geheimen Beratungen von Männerbünden hinter verschlossenen Türen abbauen."
Am Mittwoch war die Bischofssynode als zentraler Bestandteil der mehrjährigen Weltsynode zur Zukunft der Kirche eröffnet worden. In den kommenden vier Wochen wird über neue Formen des Miteinanders in der katholischen Kirche und eine stärkere Einbindung des gesamten "Volk Gottes" in Beratungen und Entscheidungen gesprochen.
Die rund 450 Teilnehmenden der Welt-Bischofssynode sind zur Verschwiegenheit über die Versammlung aufgerufen. Für die eigenen Redebeiträge und Äußerungen von anderen gilt "Vertraulichkeit und Diskretion". So solle allen ermöglicht werden, die eigenen Gedanken frei zu äußern, hieß es. Im Vorfeld hatte es Verstimmungen unter Medienschaffenden wegen des eingeschränkten Zugangs zu den Wortbeiträgen gegeben.
"Wenn ich bei einer Synode das Volk Gottes einbeziehen möchte - was Papst Franziskus explizit wollte -, kann ich die Gläubigen nicht bei den eigentlichen Beratungen ausschließen", sagte Podschun. Es wäre aus seiner Sicht sehr hilfreich, sich von der Öffentlichkeit auch auf Fehler hinweisen zu lassen. "Letztlich beraten bei der Weltsynode zum Großteil Amtsträger der katholischen Kirche, die öffentlich zu ihrer Meinung stehen müssten."