Halle (KNA) – Das neue theologische Forschungszentrum "Christliches Empowerment in der Säkularität" an der Universität Halle/Wittenberg will die positive Kraft von Glauben untersuchen. An diesem Montag stellt eine Auftakttagung das Projekt vor. Der Direktor und Religionspädagoge Michael Domsgen erläuterte im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): "Wir wollen wissen, was Menschen Mut macht und Kraft gibt, und wie dabei die Kommunikation des Evangeliums in Spiel kommen kann." Im Fokus stünden dabei vor allem Menschen, die nicht religiös sozialisiert wurden oder von sich sagen, nicht religiös zu sein.
Im Zentrum kooperieren drei Forschungsstellen. Die erste untersucht religionspädagogisch, wie Menschen Religion lernen, wie sie sich ihre Zugänge dazu bauen. Die zweite Forschungsstelle hat einen kirchenentwicklerischen Fokus. "Wir schauen auf Aufbruchsituationen, evaluieren zum Beispiel die sogenannten 'Erprobungsräume', also Projekte in der Kirche, die Innovationen anstoßen und neue Gemeindeformen oder Zugangswege versuchen", sagte Domsgen. Die dritte Forschungsstelle befasst sich mit Kirchentheorie in Ökumene und Wissenstransfer.
Das Zentrum wird den Angaben zufolge zunächst für sechs Jahre mit bis zu 3,5 Millionen Euro von Kirchen und privaten Stiftungen gefördert.