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Weg von den gewohnten Aufgaben

Als langjährige pädagogische Mitarbeiterin kennt Sabine Grüner die Burg Feuerstein. Seit kurzem ist die 47-jährige Pädagogin nun die Leiterin der traditionsreichen Einrichtung hoch über Ebermannstadt.Foto: Patricia Achter
Als langjährige pädagogische Mitarbeiterin kennt Sabine Grüner die Burg Feuerstein. Seit kurzem ist die 47-jährige Pädagogin nun die Leiterin der traditionsreichen Einrichtung hoch über Ebermannstadt.Foto: Patricia Achter

Burg Feuerstein (pa) – Als sie sich für die Leitung des Jugendhauses Burg Feuerstein beworben hat, ist sie aus ihrer Komfortzone herausgetreten: Sabine Grüner, Pädagogin, 47 Jahre alt. Beim Erntedankgottesdienst am 1. Oktober wurde sie offiziell als neue Leiterin eingeführt. Aus diesem Anlass überreichte ihr Diözesanjugendpfarrer Gerd Richard Neumeier eine Tasche mit dem Superman-Symbol, denn: „Das S könnte für ‚Super-Sabine‘ stehen: Für das Amt braucht man manchmal vielleicht Superkräfte, um mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen.“ 

 

Neumeier hob ihre Frauenpower und ihre Zukunftsideen für Burg Feuerstein lobend hervor: „Sabine Grüner kennt die Burg als langjährige pädagogische Mitarbeiterin, die Stärken und Schwächen des Jugendhauses und alle Mitarbeitenden. Sie bringt viel Engagement mit, da ihr die Burg und die Jugendarbeit am Herzen liegen.“

 

Von der Erlebnispädagogin zur Jugendhausleiterin

 

Wie sehr Sabine Grüner das Jugendhaus Burg Feuerstein am Herzen liegt, zeigt sich schon an der Freude und Leidenschaft, mit der sie über ihre Arbeit und ihre persönliche Motivation spricht: „Ich habe 22 Jahre im pädagogischen Bereich auf der Burg Feuerstein gearbeitet. Jetzt war der Zeitpunkt, an dem ich mich weiterentwickeln, einen Schritt weitergehen und mich neuen Aufgaben stellen wollte.“ Raus aus der Komfortzone: Das hat sie als qualifizierte Erlebnispädagogin mit Gruppen immer wieder in verschiedenen Kursen geübt.  

 

Zum Beispiel hat sie mit Jugendlichen in der Fränkischen Schweiz Höhlen erkundet, die nicht touristisch erschlossen sind. Höhlen, in denen es eng, kalt und dunkel ist. Manche Teilnehmenden reagieren ängstlich. Die Jugendlichen müssen in der Ausnahmesituation aufeinander achten, sich gegenseitig helfen und durchtragen. „Man geht als Einzelner in die Höhle hinein und kommt als Team wieder heraus“, schildert Sabine Grüner ihre Erfahrung. „Jugendliche lernen, mit Herausforderungen in der Natur umzugehen. Das Erlebnis führt bei ihnen zum Umdenken und zu einer Veränderung. Sie wachsen innerlich.“

 

Ein positiver, spiritueller Mensch

 

Auch Sabine Grüner entwickelt sich gerade persönlich weiter. Als Leiterin beschäftigt sie sich mit bisher ungewohnten Themen, beispielsweise mit dem Haushaltsplan für die Burg Feuerstein. Welche Fähigkeiten helfen ihr bei dem Prozess, in die neue Aufgabe hineinzuwachsen? „Mein pädagogisches Wissen hilft mir bei der Mitarbeiterführung, beim Umgang mit unseren Gästen und Mitarbeitenden“, sagt sie mit einem offenen Lächeln. 

 

Und sie fügt hinzu: „Verlassen kann ich mich auf das Personal, ein starkes Team, das hinter mir steht. Außerdem arbeite ich mich gerne in neue Aufgabengebiete ein, da ich mich selbst gerne weiterentwickele. Ich bin prinzipiell ein sehr positiver und spiritueller Mensch. Auch wenn mich etwas fordert, bin ich mir sicher, dass es sich zum Guten wenden wird.“

 

Die Burg als Leuchtturmprojekt stärken

 

Mit dieser positiven Grundeinstellung möchte Sabine Grüner das Jugendhaus Burg Feuerstein weiterentwickeln: „Meine Vision ist, dass die Burg Feuerstein, die schon jetzt eine bekannte Einrichtung ist, ein Leuchtturmprojekt im Erzbistum Bamberg wird. Es soll ein spirituelles und pädagogisches Zentrum sein, das Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gerne besuchen und in dem sie gut sein können. Weitere wichtige Aspekte sollen Erlebnispädagogik, Jugendliturgie, Nachhaltigkeit und Inklusion sein.“ 

 

Sie selbst hat katholische Jugendarbeit als sehr bereichernd erlebt. Schon in ihrer Jugend hat sie sich als Ministrantin, bei Sternsinger-Aktionen und Zeltlagern engagiert. 

 

Welches Angebot der Burg Feuerstein hätte Sabine Grüner als Jugendliche am meisten interessiert? „Ehrlich gesagt: alles!“, antwortet die Leiterin überzeugt. „In all unseren außerschulischen Bildungsmaßnahmen kann man wachsen, reifen und sich selbst reflektieren – gerade in den unsicheren Zeiten, die wir momentan erleben, ist es wichtig innezuhalten, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und sich immer wieder neu auszurichten.“