München (KNA) – Friedrich von Thun (81), österreichischer Schauspieler, glaubt nicht an Wiedergeburt. Er hätte auch kein Interesse daran, als Raupe wiedergeboren und dann von einer Ziege gefressen zu werden, sagte der Künstler der Münchner "Abendzeitung" (Freitag). Das erschiene ihm reichlich absurd. "Vielleicht bin ich für derlei Ideen am Ende dann doch zu katholisch." Der Schauspieler verwies darauf, im Katholizismus aufgewachsen und von dieser Kultur geprägt zu sein. Trotzdem sei er kein Kirchgänger.
"Für mich ist die Kirche ein Ort, an dem ich meditiere und zur Ruhe kommen kann. Das mache ich gern", sagte von Thun. Vor allem, wenn er in anderen Städten und Ländern sei, suche er Kirchen und Tempel auf. Man spüre die besondere Aura von Orten, an denen Menschen zusammengekommen seien, Trost gesucht und vielleicht gefunden hätten.
Er selbst sei auf einer Klosterschule gewesen, habe später den Dalai Lama getroffen und einige der wichtigsten Tempelanlagen der Welt besichtigt. "Aber mein Interesse war immer ein kulturhistorisches, nie so sehr die Sinnsuche. Ich finde Sinn in schönen Dingen, die der Mensch geschaffen hat: in der Musik und Kunst beispielsweise." Sich selbst bezeichnete der Schauspieler als Agnostiker. Er habe nichts gegen Religion und sei auch nicht sicher, dass es keinen Gott gebe. "Ich halte seine Existenz nur nicht für besonders wahrscheinlich."
Friedrich von Thun ist am Freitagabend in einer neuen Folge der ARD-Filmreihe "Zimmer mit Stall" zu sehen. Diese trägt den Titel "Das Blaue vom Himmel" und erzählt unter anderem von einer Marienerscheinung im Ort.