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Katholische Erzieher monieren Bayerns Sprachtestpläne für Kinder

München (KNA) – Die Katholische Erziehergemeinschaft in Bayern (KEG) kritisiert die Sprachtestpläne der bayerischen Staatsregierung für Kindergartenkinder. Eine entsprechende Verpflichtung könne zu einer Spaltung in der Gesellschaft und der Schulfamilie führen, warnte der KEG-Vorsitzende Martin Goppel am Freitag in München. Das Kabinett hatte demnach am Dienstag beschlossen, dass alle Kinder in Bayern ab dem Schuljahr 2024/25 vor dem letzten Kindergartenjahr einen verpflichtenden Sprachtest machen müssen. Dies sei ohne vorherigen Kontakt mit Erziehern, Lehrerinnen und Verbänden geschehen, bemängelte Goppel.

 

Der Vorsitzende führte aus: "Natürlich ist die Sprache essentielle Grundlage unseres gesellschaftlichen Miteinanders und Tests sind grundsätzlich nichts Negatives, aber wir dürfen unsere Kinder hier nicht alleine lassen." Die Sprachfähigkeit müsse verlässlich bereits in der Kita und in der Vorschulzeit gefördert und konzeptuell vermittelt werden. "Wenn wir Kinder ohne pädagogische und didaktische Begleitung und Vorbereitung in verpflichtende Sprachtesttests schicken, dann hat dies mit Haltung und Verantwortung gegenüber unseren Kindern wenig zu tun", so der KEG-Chef.

 

Zudem gebe es Sprachtests im Kindergarten gewissermaßen schon. Dort seien schließlich bereits sogenannte Beobachtungsbögen für jedes Kind verpflichtend auszufüllen. Je nachdem, welchen Sprachstand das Kind habe, werde es dann im Vorkurs Deutsch schon im Vorschuljahr "beschult".

 

Goppel forderte von der Staatsregierung ein ganzheitliches Konzept inklusive pädagogischer und didaktischer Konzepte zur Sprachförderung in der Vorschulzeit. Für die KEG müsse die Vermittlung von Sprachfähigkeiten an eine gute Förderung und adäquate Bildungsangebote gekoppelt sein ohne zu spalten. "Wir sollten nicht Gründe suchen, warum etwas nicht klappt, sondern konstruktiv die unglaublich wichtige und wertvolle Arbeit unserer Erzieherinnen und Erzieher wie auch unserer Lehrkräfte sehen und gemeinsam mit diesen nach Lösungen und sinnvollen Wegen suchen", mahnte der Vorsitzende.