Ebermannstadt (pa) – Es ist Samstagabend, das Publikum rockt im Takt mit, klatscht, tanzt und hat sichtlich Spaß. Scheinwerfer tauchen die Halle in grelles, buntes Licht. Die Halle? Mitten im Konzert könnte man fast vergessen, wo man sich befindet: beim 34. Festival religiöser Lieder in der Kirche Verklärung Christi auf Burg Feuerstein. Einer der Organisatoren ist Tobias Lübbers, der betont: „Es ist schön, wie Musik das Publikum mitreißen kann. Wenn die Menschen beim Abschlusskonzert mitsingen, mittanzen – da merkt man, wie Musik Erlebnisse schaffen und wie Kirche begeistern kann.“
Am letzten Oktoberwochenende übten insgesamt 101 Teilnehmende in acht Workshops Songs ein, die sie bei einem Konzert am Samstagabend präsentierten. „In den Bands und Combos fangen wir gemeinsam bei null an“, erklärt Tobias Lübbers in seiner Funktion als einer von 20 Workshop-Referenten. „Einzelne Menschen kommen auf die Burg und in den Workshops entsteht etwas Gemeinsames. Das ist eine tolle Erfahrung für alle Beteiligten und zeugt sowohl im Entstehungsprozess als auch im Ergebnis beim Abschlusskonzert von einem lebendigen, klingenden Glauben.“ Für ihren Auftritt haben die Teilnehmenden rund acht Stunden in ihrer jeweiligen Band geprobt. Felicitas Bönig sang beispielsweise im „Hier ist alles möglich“-Kurs mit, den unter anderem der DJ und Producer Michael Ende leitete. Die Combo präsentierte die Lieder „My Promise“ und „Zwischen Himmel und Erde“. Die 19-Jährige kommt seit 2013 regelmäßig zum Festival religiöser Lieder: „Viele Leute kommen jedes Jahr wieder“, erzählt Felicitas Bönig. „Die Musik verbindet uns, es macht Spaß und wir lernen technische Skills.“ Die Bambergerin singt mittlerweile in der oberfränkischen Kirchenband „Full of Fire“, die bei einem der Festivals auf Burg Feuerstein gegründet wurde.
Das Festival religiöser Lieder findet seit 1990 jedes Jahr statt. In erster Linie geht es darum, neue Lieder aus den jährlich veröffentlichten Arrangement-Heften der Werkstatt NGL zu präsentieren. NGL steht für „Neues Geistliches Lied“. Die Lieder ahmen aktuelle Popmusik in all ihrer Vielfalt nach und sind zugleich geeignet für Gottesdienste.
Tobias Lübbers ist der NGL-Diözesanreferent. Er fasst zusammen: „Das Festival ist ein Paradebeispiel dafür, dass Kirche am Puls der Zeit sein und junge wie alte Menschen begeistern kann.“ Das Alter der Teilnehmenden reicht dementsprechend von einem Jahr im Familienkurs bis zu 70 Jahren in der Ü40-Combo.
Wer neugierig geworden ist, kann sich für das nächste Festival religiöser Lieder vom 25. bis 27. Oktober 2024 anmelden.