München (KNA) – Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat sich als Mutmacher betätigt. In Zeiten großer Verunsicherung gelte es, auf das Potenzial der christlichen Hoffnung zu setzen, sagte der Erzbischof von München und Freising am Mittwoch in München. Denn sie trage dazu bei, dass junge Menschen "sich nicht erdrücken lassen von den Krisen, die jetzt stark sind". Solche Krisen bedeuteten nicht, "dass das Leben deshalb vorüber oder sinnlos ist", so Marx. Gerade die junge Generation müsse ermutigt werden, ihr Leben vielmehr als einmalige Chance zu verstehen und es mit Zuversicht angehen.
Marx äußerte sich im Rahmen eines Fachtags unter dem Titel "Was kommt noch? Kinder und Jugendliche in Zeiten der Verunsicherung" auf dem Campus der Katholischen Stiftungshochschule. Er zeigte sich überzeugt, dass Kirche mit ihren Angeboten dazu beitragen könne, dass niemand den großen Herausforderungen des Lebens allein begegnen müsse: "Niemand ist eine Insel. Um Mut zu finden, brauche ich Menschen, die an meiner Seite sind."
Die Corona-Pandemie, Kriege in vielen Regionen der Welt und die Klima-Krise führten dazu, "dass die Fragezeichen oft groß werden" sagte der Kardinal. Es sei Aufgabe des Miteinanders in einer Gesellschaft, dazu beizutragen, dass Heranwachsende "die Chance haben, Bildung und Partizipation zu erfahren und sinnvolle Arbeit zu finden".
Kirche und kirchliche Einrichtungen wie die Katholische Stiftungshochschule sollten seiner Ansicht nach das christliche Menschenbild als "Grundlage unserer Zivilisation und unserer Demokratie" in die Gesellschaft bringen. Dazu zähle die Überzeugung, dass alle Menschen gleicher Würde seien. Niemand sei überflüssig, in jedem Menschen stecke ein unglaubliches Potenzial, betonte Marx.