Augsburg (KNA) – Margot Käßmann (65), frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, spricht grundsätzlich nicht vom Weihnachtsmann. Der komme im Evangelium auch nicht vor, sagte die Theologin der "Augsburger Allgemeinen" (Montag). Deshalb finde sie es gleichfalls absurd, wenn Leute zu ihr sagten, sie könnten ihrem Kind den Glauben an den Weihnachtsmann doch nicht nehmen.
"Nein, ich spreche vom Christkind. Man kann Kindern gut vermitteln: Als Christen feiern wir die Geburt von Jesus Christus - und wir beschenken uns gegenseitig, weil das Christuskind, das Christkind, uns geschenkt wurde", erklärte Käßmann. Zugleich versicherte sie, ihre Kinder auch nie angelogen zu haben, wenn es um Christkind und Geschenke gegangen sei.
Auf die Frage, wie sie reagieren würde, wenn eine ihrer vier erwachsenen Töchter oder eines ihrer inzwischen sieben Enkelkinder aus der Kirche austreten würde, sagte die Ex-Bischöfin: "Mir täte das weh." Denn Kirche sei ein Raum, der Halt biete, bei aller nachvollziehbaren Kritik. "Ich denke, das konnte ich weitergeben. Aber natürlich muss ich akzeptieren, wenn Kinder oder Enkel das anders sehen."