Eichstätt (KNA) – Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke kritisiert den "Klimakleber"-Protest der Aktivistengruppe "Letzte Generation". Zur "Methodik der Klimakleber" sagte Hanke in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), man könne "schon Fragezeichen dahinter machen, auch im Blick auf den Rechtsstaat". Als Klimakleber trat in der Vergangenheit immer wieder auch ein prominenter Kirchenmann auf, der Nürnberger Jesuit Jörg Alt. Er muss sich deswegen am 30. November vor Gericht verantworten.
Dazu sagte Hanke, er schätze Alts Idealismus und Engagement. "Pater Alt will mit quasi prophetischen Zeichen die Menschen wachrütteln. Allein: Wenn das zur Institution wird, minimiert es die Wirkung. Hinzu kommt: Die Klimakleber der 'Letzten Generation' treten sehr apokalyptisch auf." Der Bischof ergänzte: "Ich möchte vom biblischen Standpunkt her lieber aus Freude an der Schöpfung die Veränderung vorantreiben." Man müsse die Menschen auf breiter Basis mitnehmen. "Das wird uns nur mit dem Motiv der Freude gelingen und mit der Botschaft: 'Die Schöpfung hat Gott dir geschenkt. Und mit einem Geschenk geht man doch gut um.'"
Der Bischof äußerte sich anlässlich der Weltklimakonferenz, die vom 30. November bis 12. Dezember in Dubai stattfindet. Ursprünglich wollte daran als erster Papst auch Franziskus teilnehmen, er sagte seine Reise aber kurzfristig gesundheitsbedingt ab. Das Kirchenoberhaupt will sich laut Vatikan dennoch an den Gesprächen des Gipfels beteiligen.
Hanke würdigte diesen Einsatz: "Papst Franziskus macht damit deutlich, dass der Schutz des Klimas mit der Botschaft des Evangeliums zu tun hat. Dieser Schutz entspringt der christlichen Verantwortung für diese Welt, die uns die Botschaft Jesu aufgibt." Das Engagement des Papstes mahne die Menschen, dass der Kampf gegen den Klimawandel mit dem individuellen Lebensstil zu tun habe. "Das Evangelium lädt die Menschen dazu ein, solidarisch zu sein. Ein solcher Lebensstil umfasst die Achtung vor der Schöpfung und damit auch die Sorge für das Klima."