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Psychologe: Stress in der Adventszeit kann auch aufbauend wirken

Groningen (KNA) – Weihnachtsfeier im Betrieb, Dekorieren und Geschenke besorgen - viele Menschen erleben diese vielen Aufgaben in der Adventszeit laut einem Psychologen nicht als etwas Negatives. Vorweihnachtsstress sei mitunter "nichts Schlimmes, sondern sogar etwas Aufbauendes", sagte Oliver Weigelt im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). In einer Studie hat der Forscher das Wohlbefinden von Menschen in der Weihnachtszeit untersucht.

 

Die meisten Menschen empfänden bei aller Hektik große Vorfreude, erklärte Weigelt. "Je näher wir Weihnachten kommen, desto höher wird in der Bevölkerung das Wohlbefinden. Das Stimmungsbarometer steigt bis zu den Feiertagen immer weiter an. Der Höhepunkt kommt an Weihnachten." Dies gelte nicht nur für Christinnen und Christen; auch andere genössen etwa festliche Beleuchtung, Rituale mit der Familie und Gemeinschaft.

 

Insofern sei das Weihnachtsfest selbst für die meisten "ein Erholungssprung", fügte der Psychologe hinzu. Danach gehe die Stimmung wieder herunter und bessere sich meist erst zum Frühjahr. Die Erholung halte umso länger an, je besser die Menschen an den Weihnachtstagen zur Ruhe kämen: "Damit Weihnachten einen nachhaltigen Effekt hat und wir vom Weihnachtspolster länger noch profitieren können, müssen wir also schon während der Feiertage genug Abstand gewinnen."

 

Weihnachten bedeute zwei bis drei Tage Stillstand, weil das Fest fast alle Erwerbstätigen betreffe. Wie stressig die Vorbereitungszeit verlaufe, hänge indes von der eigenen To-Do-Liste ab, gab Weigelt zu bedenken. Sinnvoll sei daher eine frühzeitige Planung, um schon ein paar Tage vor Weihnachten entspannen und sich auf das Fest freuen zu können. "Eine andere Möglichkeit: sich einfach weniger vornehmen. Braucht man wirklich zehn Geschenke, oder genügen nicht auch fünf?  Müssen Verpackung und Christbaumschmuck unbedingt perfekt sein?"