Eichstätt/Ingolstadt (KNA) – Neuauflage für den Ingolstädter Psalter, eine der ältesten Übersetzungen der biblischen Psalmen ins Deutsche: Das Werk, das Anfang des 15. Jahrhunderts im Umfeld der Ingolstädter Liebfrauen- und Herzogskirche entstanden ist, ist jetzt als kleiner Leseband verfügbar. Das teilte das Bistum Eichstätt am Freitag mit.
Herausgegeben haben das Buch der Direktor des Diözesanbildungswerks Eichstätt, Ludwig Brandl, die Pastoralreferentin Agnes Meier und die Leiterin des Zentrums Stadtgeschichte Ingolstadt, Beatrix Schönewald. "Unter dem Begriff Psalter wird die Sammlung beziehungsweise das Buch der Psalmen im Alten Testament verstanden", informiert die Diözese.
Der Ingolstädter Psalter gehört demnach zu einer Reihe von Prachthandschriften, die der Ingolstädter Herzog Ludwig VII., auch der Bärtige genannt, um 1430 anfertigen ließ. Es handle sich um Handschriften zur liturgischen Ausstattung der Kirche "Zur Schönen Unserer Lieben Frau" in Ingolstadt, des heutigen Liebfrauenmünsters. Der Ingolstädter Psalter wurde 2010 von Siegfried Hofmann (1930-2014) in modernes Deutsch übertragen, wie es weiter hieß. Hoffmann war Ingolstadts Kulturreferent und Direktor des dortigen Stadtarchivs, des Stadtmuseums und der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek.
Brandl, Meier und Schönewald schreiben in ihrem Vorwort über Hoffmanns Werk: "Der Text, der sprachlich allein schon von der bildlichen Aussagekraft her beeindruckt, verdient es zweifelsohne, einem breiten kulturhistorisch und religiös interessiertem Publikum in diesem kleinen Sonderband zugänglich gemacht zu werden."