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Spendenrat erwartet knapp fünf Milliarden Euro Spenden

Berlin (KNA) – Die Spendenbereitschaft in Deutschland pendelt sich nach Angaben des Deutschen Spendenrates nach zwei Rekordjahren wieder auf dem Niveau vor der Corona-Zeit ein. Deutsche Privathaushalte spenden in diesem Jahr voraussichtlich knapp fünf Milliarden Euro, geht aus dem Zwischenbericht "Trends und Prognosen" hervor, den der Spendenrat am Montag in Berlin vorstellte. Im Vorjahr waren es etwa 5,7 Milliarden. Grund für den Rückgang sei eine zu erwartende Normalisierung nach den bisherigen Höchstständen in Folge der Ahrtal-Flut und des Krieges in der Ukraine, hieß es.

 

Zwischen Januar und September seien bereits 3,2 Milliarden Euro Spenden zusammen gekommen. Die Summe werde in der Weihnachtszeit erfahrungsgemäß noch ansteigen, aber nicht das Niveau der beiden Vorjahre erreichen, teilte der Spendenrat weiter mit. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seien 600 Millionen Euro weniger gespendet worden. Am häufigsten werde für die Humanitäre Hilfe gespendet. Drei von vier gespendeten Euro wurden für diese Zwecke gegeben.

 

Die Zahl der Spender nehme seit Jahren ab. Nur etwa jeder Fünfte in Deutschland spende überhaupt. Das sei der tiefste Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005, als noch etwa jeder Dritte spendete. Gleichzeitig nehme die Spendensumme einer Einzelspende im Schnitt zu. Etwa 37 Euro beträgt den Angaben zufolge die durchschnittliche Spende; das sei der dritthöchste Wert nach den beiden vergangenen Rekordjahren, als die Durchschnittsspende jeweils knapp über 40 Euro lag. 

 

Am spendenfreudigsten ist den Angaben zufolge weiterhin die Altersgruppe der Über-70-Jährigen. Sie sorge für 42 Prozent der Gesamtspendensumme; zusammen mit den Über-60-Jährigen sogar für zwei Drittel aller Spenden.

 

Der Spendenrat bezog sich auf Teilergebnisse der fortlaufenden Studie "GfK Charity Panel", die in seinem Auftrag erstellt wird. Die Studie basiert den Angaben zufolge auf kontinuierliche schriftliche Erhebungen bei einer repräsentativen Stichprobe von 10.000 Panelteilnehmern aus dem privaten Bereich. Unter anderem Unternehmensspenden, Erbschaften und Spenden an politische Parteien und Organisationen sind in diesen Berechnungen nicht enthalten.