Rom (KNA) – Kein guter Start ins neue Jahr: In Italien hat ein Priester am Neujahrstag nicht nur seinen Job, sondern gleich seine Mitgliedschaft in der katholischen Kirche verloren. Nach Äußerungen gegen Papst Franziskus habe ihn sein zuständiger Bischof umgehend exkommuniziert, also aus der kirchlichen Gemeinschaft ausgeschlossen, berichtet die Zeitung "Corriere della Sera" (Dienstag).
Grund für die Maßnahme soll ein Vorfall in der Silvestermesse des Priesters aus dem Ort Guasticce nahe Livorno sein. Laut Zeitung hatte er in seiner Predigt behauptet, Papst Franziskus sei nicht das rechtmäßige katholische Kirchenoberhaupt. Vielmehr habe der Argentinier sein Amt widerrechtlich in Besitz genommen. Der eigentliche Papst sei nach wie vor Benedikt XVI.
In der Messe, die mit dem ersten Todestag des emeritierten Papstes (2005-2013) zusammenfiel, untermauerte der Geistliche seine Behauptung. Am 17. Dezember 2023, dem Geburtstag des amtierenden Papstes, sei ein Blitz in eine Statue des heiligen Petrus nahe Buenos Aires eingeschlagen. Bei dem Vorfall in der Heimat des Petrusnachfolgers und Jesuiten Franziskus seien dabei Heiligenschein und Schlüssel der Figur zerstört worden.
Laut dem Priester war das kein Zufall: Der Heiligenschein sei verbrannt, weil Petrus kein Heiliger mehr sei, sondern "ein jesuitischer Freimaurer, der mit den Weltmächten verbunden ist, ein antipäpstlicher Usurpator". Die Schlüssel seien zerstört worden, weil sie "der gute Benedikt", also der ehemalige Papst, behalten habe.
Neben der Exkommunikation des Priesters aufgrund des "öffentlichen Aktes schismatischer Natur" ermahnte der zuständige Bischof auch die Gläubigen der Gemeinde. Sie dürften an keiner Feier oder anderen gottesdienstlichen Praktiken des betroffenen Ex-Priesters teilnehmen, sonst würden auch sie aus der katholischen Kirche ausgeschlossen werden.