Köln (KNA) – Neuanfänge lassen sich das ganze Jahr über nutzen - aus Sicht einer Ordensschwester eine "super Botschaft" des Christentums. Man könne Neuanfänge auch "zelebrieren und sich einmal in der Woche oder im Monat kleine Reflexionsphasen nehmen", sagte die Franziskanerin und Psychologin Katharina Kluitmann im Interview des Portals domradio.de am Mittwoch. Wichtig sei, den inneren Schweinehund gelegentlich zu überwinden, auf der anderen Seite aber auch barmherzig mit sich zu sein, wenn etwas nicht gelinge.
Hilfreich könne die Rückschau auf das sein, was man bereits geschafft habe, riet die ehemalige Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz. "Und dann darf man sich nicht zu viel vornehmen." Wichtig seien "große Hoffnung" und "kleine konkrete Schritte" - und auch, die eigenen Grenzen zu kennen. Gerade vor dem Hintergrund zahlreicher Krisen in der Welt sei es wichtig, sich klarzumachen, wo die eigene Verantwortlichkeit ende.
Zugleich könne man auch angesichts großer Katastrophen, etwa des jüngsten Erdbebens in Japan, etwas tun, betonte Kluitmann. "Ich kann mich informieren, ich kann beten. Ich kann in anderen Fragen konkret helfen. Ich kann bei bestimmten Dingen, zum Beispiel beim Thema Antisemitismus, meine Meinung deutlich sagen oder sie mal jemandem schreiben." Ihr selbst helfe es, diese Selbstwirksamkeit zu spüren - und auch, "dass Gott mit uns ist". Wer nicht an Gott glaube, könne sich ebenfalls fragen, was ihn trage: "An irgendwas glaubt jeder, sonst wäre er nicht mehr da."