Nürnberg (upd) – Wenn die Tage kurz und die Nächte lang sind, tritt das Lebensende stärker ins Bewusstsein. Friedhofsgänge fallen in die dunkle Jahreszeit. Tod und Sterben spielen in den Religionen eine wichtige Rolle, der Umgang damit ist aber unterschiedlich. In der monatlich stattfindenden interreligiösen Gesprächsrunde „Allmächd & Inschaallah“ in Nürnberg waren die Teilnehmenden eingeladen, sich zu ihrem Ableben ganz persönliche Gedanken zu machen. „Bevor ich sterbe, möchte ich …“ lautete das Motto, und jede und jeder ergänzte den Satz individuell.
„Before I die“ heißt ein interaktives Kunstprojekt der US-Künstlerin Candy Chang, mit dem sie die Menschen anregen will, sich mit ihrer eigenen Vergänglichkeit auseinanderzusetzen. 2011 hat sie damit in ihrer Heimatstadt New Orleans begonnen; der Tod eines ihr nahestehenden Menschen war für sie der Auslöser, ihr eigenes Ende in den Blick zu nehmen, zu überlegen, was sie zuvor noch verwirklichen und erleben wollte. Ihre Gedanken schrieb sie mit Kreide auf die Wand eines leer stehenden Industriegebäudes. Schon kurz darauf hatten viele Menschen Ergänzungen dazugeschrieben. Chang stellte eine große Tafelwand auf, sie war bald voller Mitteilungen. Seither wurde dieses Projekt weltweit mehr als 5000 Mal in 78 Ländern durchgeführt.
Die Antworten sind unterschiedlich und dennoch überall ähnlich. Sie sprechen von Liebe und Hoffnung, Abschied und Verantwortung, von Glaube und Unsicherheit, von Wünschen, noch etwas ganz Bestimmtes, auch Verrücktes unbedingt tun zu müssen.
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 2/2024