Würzburg (KNA) – Der Vorstand des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Würzburg sieht ein AfD-Parteimandat unvereinbar damit, in ein katholisches Gremium gewählt werden zu können. Darin sei man sich einig mit dem Landeskomitee der Katholiken in Bayern und den dort vertretenen Diözesanräten und Verbänden, heißt in einer am Wochenende veröffentlichten Erklärung des Vorstands. "Wir verstehen unsere Gremien als Dialogplattform für Menschen, nicht als Bühne für Hetzerinnen und Hetzer. Wer sich nicht zur Verfassung und den Menschenrechten bekennt, hat bei uns keinen Platz."
Es sei unstrittig, dass es in vielen politischen Fragen unter Christinnen und Christen unterschiedliche Auffassungen geben könne, heißt es in der Stellungnahme weiter. Diese Vielfalt müsse aber definitiv dort ihre Grenze finden, wo politische Auffassungen oder Forderungen die Achtung vor der menschlichen Person, die Gleichheit aller Menschen und die soziale Gerechtigkeit in Frage stellten oder verletzten: "Ausländerfeindlichkeit, überzogener Nationalismus und Feindschaft gegenüber anderen Religionen sind deshalb nicht akzeptabel." Christentum und Extremismus schlössen sich eindeutig aus.
Der Vorstand des Diözesanrats sieht die AfD nach eigenen Worten in weiten Teilen nicht mehr auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung. Bestärkt werde man in seiner Auffassung dadurch, dass mittlerweile drei der 16 AfD-Landesverbände von den jeweiligen Verfassungsschutzämtern als gesichert rechtsextrem angesehen und fünf weitere Landesverbände sowie die Bundes-AfD als Verdachtsfall geführt werden. Laut Bayerischem Verwaltungsgerichtshof geht der Bayerische Verfassungsschutz davon aus, dass Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen der Partei bestehen, deswegen wird im Freistaat die gesamte Partei beobachtet.