Bamberg (cid) – Der ernannte Erzbischof Herwig Gössl hat Religionslehrerinnen und Religionslehrer dazu aufgerufen, als Botinnen und Boten Christi zu wirken. „Machen Sie sich in der Gemeinschaft der Kirche auf, um die Menschen mit der besten und wichtigsten Botschaft in Berührung zu bringen, die es gibt: Mit der Botschaft, dass Gott die Menschen liebt – komme was da wolle!“ Dies wünschte er den vier Lehrerinnen an Gymnasien, denen er die Missio Canonica erteilte, die kirchliche Erlaubnis Religion zu unterrichten Sie hatten Teile ihrer zweijährigen Referendarszeit am Bamberger Dientzenhofer Gymnasium verbracht.
Verwandte, Ausbilder und Wegbegleiter waren zu einer Eucharistiefeier in die Kapelle des Bistumshauses gekommen. In seiner Begrüßung zeigte Gössl seine Freude darüber, dass die jungen Frauen den Weg der Ausbildung, „der sicher nicht einfach gewesen ist“, gegangen sind. Auch ihr zukünftiger Weg werde angesichts der Situation der Kirche sicher nicht leicht sein. Anknüpfungspunkte und Ermutigung für das Leben gebe es in der Heiligen Schrift. Die Bibel bezeuge „in diesem oft sehr schönen, manchmal sehr schweren, immer bedrohten Leben Gottes Gegenwart, sein klares Bekenntnis für das Leben, das Gute, das Aufbauende, das Gemeinschaft Stiftende.“ Das bedeute aber zugleich eine Verurteilung von Tod und Ausbeutung, von Lüge und Falschheit, von Gewalt und Krieg, von einem Leben auf Kosten des anderen, der Umwelt und der Nachkommenden.
Immer wieder brauche es die Entscheidung des Einzelnen für das Leben und gegen alles, was dieses Leben beschädigt. Dies bedeute, eine Entscheidung für Gott zu treffen, der das Leben sei und der das Leben wolle. Letztlich sei dies die Haltung, die mit dem Wort „Bekehrung“ gemeint sei. Der heilige Paulus habe dies erfahren und auch erkannt, dass das Entscheidende seines Lebens nicht von seiner Leistung abhängt, sondern ein Geschenk Gottes sei.
Der Bischof ging auch auf die Erfahrung des Glaubens ein. Dieser führe in eine große innere Freiheit. Wer nicht glauben könne, müsse alles selbst leisten, selbst gestalten, selbst verantworten. Der Glaubende könne jedoch vieles Gott überlassen. Dazu müsse er ihn jedoch immer wieder suchen, ihm begegnen wollen.
Orientierung geben
Im Religionsunterricht könnten glaubende Menschen Kindern und Jugendlichen die Welt des Glaubens erschließen und ihnen so Orientierung geben. Den Glauben der Kirche weiterzugeben, „so wie Sie ihn aufgenommen, durchdacht und durchbetet haben“ – in diesen Dienst seien die Lehrerinnen gesandt.
Die Lehrerinnen bekundeten vor allen Anwesenden ihre Bereitschaft, „die frohe Botschaft in der Schule weiterzugeben und den Glauben auch durch ihr Leben zu bezeugen.
Am Ende des Gottesdienstes dankte der Leiter der Hauptabteilung Schule und Religionsunterricht im Ordinariat, Hans-Dieter Franke, den Frauen für die Bereitschaft, sich auf diesen Weg einzulassen. In den vergangenen zwei Jahren hatten die Seminarlehrer Reinhold Wick und Katharina Koch die Referendarinnen auf ihrem schulischen Weg begleitet. Wick ist nach langjähriger Seminarleitung inzwischen ruhestandsbedingt aus dieser Funktion ausgeschieden.
Den Gottesdienst begleiteten musikalisch Joachim Herold und sein Team sowie Reinhold Wick an der Orgel. Die Besinnungstage im Vorfeld des Gottesdienstes hatte Susanne Gerdes vom Mentorat für Lehramtsstudierende durchgeführt.
Die Missio Canonica erhielten Carina Hofmann, Hannah-Sophia Hornstein, Marie-Theres Ultsch und Sonja Widiker. Sie hatten unter anderem am Dientzenhofer Gymnasium Erfahrungen in der Schulpraxis gemacht und wechseln nun an ihre Einsatzorte.