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Große Trauer um früheren Katholikenkomitee-Präsidenten Glück

München (KNA) – Alois Glück, katholischer CSU-Politiker und früherer Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), ist am Montag in München im Alter von 84 Jahren gestorben. Vertreter aus Politik und Religion würdigten in ersten Reaktionen vor allem Glücks Fähigkeit, unterschiedliche Positionen zusammenzuführen.

Der Landwirt aus dem Chiemgau gehörte 38 Jahre lang dem Bayerischen Landtag an, von 2003 bis 2008 war er dessen Präsident, zuvor lange Fraktionschef seiner Partei. Von 2009 bis 2015 stand er an der Spitze des ZdK.

 

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder nannte Glück "einen der größten und bedeutendsten Politiker der CSU". In seinen politischen Ämtern, aber auch als ZdK-Präsident sei er stets "eine starke Stimme und moralische Instanz" gewesen, "die fehlen wird".

 

EVP-Chef Manfred Weber sagte, er trauere um einen persönlichen Förderer und Freund. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Katharina Schulze, beschrieb Glück als einen Politiker, "der leidenschaftlich, aber sachlich seine Themen verhandelt hat. Einer, der Gräben überwinden konnte. Wenn etwas wichtig war, hat er sich eingesetzt - sogar über den Ruhestand hinaus."

 

Die ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp erinnerte daran, dass schon Glück im kirchlichen Dialogprozess zwischen Bischöfen und Laien angesprochen habe, wie grundlegend sich die Kirche wandeln müsse.

 

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx nannte Glück einen Brückenbauer "in der Kirche wie in der Gesellschaft". Er habe ihn immer als einen ebenso souveränen wie menschenfreundlichen Gesprächspartner erlebt, dessen intellektuelle Kraft und dessen tiefe Glaubensüberzeugung jeden Austausch mit ihm zu einem großen Gewinn habe werden lassen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, erklärte, die Bischofskonferenz sei ihm zutiefst dankbar für seine auf Ausgleich und Dialog ausgerichtete Präsidentschaft des ZdK.

 

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, erklärte, Glück habe in seinen Ämtern eine Politik geprägt, die nicht auf Abschottung, sondern Verständigung setzte. "In Zeiten der Dunkelheit erwies Alois Glück sich als Mitstreiter und Freund, der fest der jüdischen Gemeinschaft verbunden war."

 

Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) würdigte Glücks Einsatz für das ungeborene Leben. "Als einer der Gründungsväter von Donum vitae machte er es sich mit zur Aufgabe, die große Lücke, die durch den Ausstieg der katholischen Kirche in der Schwangerschaftskonfliktberatung 2001 entstand, zu schließen."