Bamberg (pm) – Vielleicht mag sich die eine oder der andere im Bamberger Osten schon gewundert haben, dass in der Moosstraße seit einiger Zeit besonders oft Blaulicht und Sirene zu sehen und zu hören sind. Grund dafür ist der neue Abrufplatz des Rettungsdienstes auf dem Gelände der Malteser, der Ende Januar seinen Betrieb aufgenommen hat. Konkret bedeutet das, dass ein Rettungswagen im Zwei-Schicht-Betrieb zwischen 6 und 22 Uhr in der Moosstraße 69 stationiert ist und von dort zu Einsätzen ausrückt.
Hintergrund für eine solche „zweite provisorische Wache“ in Bamberg jenseits des Paradieswegs ist die geplante ICE-Großbaustelle der Deutschen Bahn, die die 80 000-Einwohner-Stadt quasi teilen wird und somit Verkehrsbeeinträchtigungen programmiert sind. Um das rechtzeitige Eintreffen von Hilfskräften, besonders im Bamberger Osten und Süden im Ernstfall sicherzustellen, ist ein weiterer Ausrückstandort unabdingbar.
Bei der derzeitigen Lösung auf dem Gelände der Malteser handelt es sich um eine provisorische Interimswache, die aus angemieteten Containern besteht. Den Mitarbeitenden des Rettungsdiensts steht somit ein Büroarbeitsplatz sowie ein Aufenthaltsraum inklusive Kleinküche und Sanitäranlagen zur Verfügung. Startpunkt am Morgen und beim Schichtwechsel bleibt indes die Hauptrettungswache im Paradiesweg, wo sich die Mitarbeitenden umziehen und dann ihren Posten beziehen.
Malteser-Rettungsdienstleiter Marco Hutzler ist mit der gefundenen Lösung und dem Start des Abrufplatzes zufrieden. „Für unsere Mitarbeitenden ist die neue Situation zwar durchaus eine Umstellung, jedoch haben wir für gute Rahmenbedingungen in der Moosstraße gesorgt, so dass der Übergang reibungslos gelang. Ein paar Kleinigkeiten gibt es sicherlich noch zu optimieren, aber das kristallisiert sich erst mit der Zeit heraus.“
Auch Diözesangeschäftsführerin Claudia Ramminger freut sich über die Inbetriebnahme des neuen Standortes. „Es bedurfte einiger Abstimmung zwischen den unterschiedlichen Diensten, die bei uns auf dem Gelände arbeiten. Schließlich wird auch die Auslieferung des Essens durch unseren Menüservice dort abgewickelt, es finden Erste-Hilfe-Kurse statt und der ehrenamtliche Katastrophenschutz rückt im Einsatzfall aus. Umso schöner ist es, dass die Koordinierung gelingt und sich der Rettungsdienst hier nahtlos einfügen kann.“
Dauerhafte Lösung?
Geht es nach dem Willen der Malteser, soll der Abrufplatz in der Moosstraße nicht dauerhaft in den Mietcontainern bleiben. „Die Sicherstellung der rettungsdienstlichen Versorgung im Bamberger Süden und Osten wird in nächster Zeit nicht an Brisanz verlieren. Daher ist es das Ziel, mindestens für die gesamte Bauzeit von ca. 10 Jahren einen Rettungswagen in der Moosstraße zu stationieren. Wir arbeiten bereits an Plänen für eine Baumaßnahme, die die Mietcontainerlösung perspektivisch ersetzen soll“, ergänzt Ramminger.
Christine Feldbauer vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Bamberg-Forchheim als zuständiger Behörde ist erfreut über das jetzige Ergebnis: „Die Teilvorhalteverlagerung, wie das Konstrukt im Amtsdeutsch auch heißt, ist eine Lösung, die dem Malteser Hilfsdienst einiges an Flexibilität abverlangt. Doch die Malteser haben das Ganze ermöglicht und tragen so dazu bei, dass die Hilfe trotz der verkehrlichen Lage rund um die Bahnbaustellen schnell bei den Patienten sein kann.