Berlin (KNA) – Bundesbürger können ab dem heutigen Montag ihre Entscheidung für oder gegen eine Organspende in einem Online-Register eintragen. Der Eintrag ist freiwillig und kostenlos, er kann jederzeit geändert oder gelöscht werden, wie das Bundesgesundheitsministerium in Berlin mitteilte. Politik und Gesundheitswesen erhoffen sich dadurch mehr Klarheit bei der Frage, ob Bürger für oder gegen eine Organspende sind. Letztlich ist das Register auch ein Versuch, die Zahl der Organspender zu erhöhen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bezeichnete das Register "als wichtigen Meilenstein, um mehr Organspende möglich zu machen". Zum ersten Mal bestehe damit die Möglichkeit, online die Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende zu hinterlegen. Dies ermögliche Ärztinnen und Ärzten, auf schnelle und zuverlässige Weise die Spendebereitschaft eines potenziellen Organspenders zu ermitteln. Im Ernstfall würden die Angehörigen von einer schweren Entscheidung entlastet, da eine im Register dokumentierte Entscheidung Klarheit und Sicherheit biete. Er sehe das Register als eine Vorstufe zur Widerspruchslösung, die er nach wie vor als alternativlos ansehe, so Lauterbach.
Im vergangenen Jahr haben rund 900 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet. 8.400 Menschen warten auf ein neues Organ.