Berlin (epd) - Die Berliner Sankt Hedwigs-Kathedrale soll nach rund sechs Jahren Umbauarbeiten am 24. November, eine Woche vor dem ersten Advent, wieder eröffnet werden. Wie das Erzbistum Berlin
dazu am Donnerstag auf dem Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter, mitteilte, sind dazu «alle - wirklich alle» eingeladen.
Bereits am 1. November vergangenen Jahres, zum 250. Jahrestag der Kirchweihe, war der neue Altar in der katholischen Bischofskirche geweiht worden. St. Hedwig war 1773 der erste katholische
Kirchenbau im protestantischen Preußen nach der Reformation.
Der derzeitige Umbau war in der Vergangenheit immer wieder vom Verein Freunde der Hedwigs-Kathedrale kritisiert worden. Bereits vor Beginn der Bauarbeiten 2018 hatte der Verein versucht, die
moderne Innenraumgestaltung von 1963 zu erhalten. Die im Zweiten Weltkrieg ausgebrannte Kathedrale war bis 1963 nach Plänen des Architekten Hans Schwippert (1899-1973) wiederaufgebaut
worden.
Die Kritik richtete sich vor allem gegen die im Innenraum der Kirche inzwischen vollzogene Schließung der rund acht Meter breiten Bodenöffnung mit Treppe in die Unterkirche. Dort befindet sich
unter anderem die Grabkapelle des nach Nazi-Haft gestorbenen Dompropstes Bernhard Lichtenberg (1875-1943). Durch die Schließung der Treppe steht der als Halbkugel geformte Altar künftig direkt
unter der Kuppelöffnung.
Die Gesamtkosten für das Bauvorhaben von bislang 60 Millionen Euro werden zu einem Drittel von Bund (zwölf Millionen Euro) und Land (acht Millionen Euro) bezuschusst. Weitere zehn Millionen Euro
kommen von den anderen katholischen Bistümern in Deutschland.