Berlin (epd) – Irme Stetter-Karp ist Deutschlands bekannteste Laien-Katholikin und eine wichtige Stimme in der Debatte um Reformen in der Kirche. Die 68-jährige Sozialwissenschaftlerin setzt sich für die Rechte von Frauen und sexuellen Minderheiten in der Kirche ein und scheut deutliche Worte nicht. Seit 2021 steht die Schwäbin an der Spitze des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Als Präsidentin verantwortet sie gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, den Reformprozess Synodaler Weg, der immer wieder zu Konflikten mit dem Vatikan führt – wie jüngst der Streit über den Synodalen Ausschuss.
Nach dem „Schlichtungstreffen“ der deutschen Bischöfe mit der Kurie in Rom: Ist der Weg jetzt frei für den Synodalen Ausschuss, in dem Laien und Bischöfe gemeinsam über weitere Reformen beraten?
Irme Stetter-Karp: Ja, wir können jetzt weiterarbeiten. Das ist die entscheidende Nachricht. Im Juni soll sich der Synodale Ausschuss in Mainz treffen. Für die Zeit bis 2026 kommt es gleichzeitig für uns darauf an, ob das Vertrauen Roms in die Deutschen soweit wächst, dass wir einigermaßen frei arbeiten können.
Wir haben weiterhin einen steilen Weg vor uns, und dazu brauchen wir Luft zum Atmen. Die deutschen Bischöfe sind natürlich nicht nur Rom verpflichtet, sondern auch den Menschen in ihren Bistümern. Und 96 Prozent der Katholikinnen und Katholiken in Deutschland erwarten dringend Reformen. Das wissen wir aus der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung. Das heißt, wir haben das Mandat, auf diesem Weg weiterzugehen. Und das gilt auch für die Bischöfe. Schwierig genug angesichts der internationalen Situation in der Weltsynode.
Ist auch finanziell jetzt gesichert, dass der Synodaler Ausschuss arbeiten kann?
Irme Stetter-Karp: Zur Gründungsversammlung des neuen Trägervereins war in der Karwoche eingeladen. Die vier Bischöfe, die nicht mitfinanzieren wollten, konnten das am Ende nicht verhindern. Wiewohl wir natürlich schmerzhaft sehen, dass vier Bistümer nicht mitgehen, was innerhalb der Bistümer auch Unruhe unter den Mitgliedern des ZdK erzeugt.
Das komplette Interview lesen Sie in der Ausgabe 15/2024